X | Emily & Luke | Emily's home | 1 PM

Tatsächlich habe ich Emilys Nummer für etwas gebrauchen können. Ganz konventionell, um sie anzurufen. Sozusagen habe ich sie vorgewarnt, dass ich sie gleich abholen werde. Eine Wahl gelassen habe ich ihr nicht, aber sie hat nicht groß gezögert. Vielleicht denkt sie immer noch, dass sie mir was schuldig ist.
Um kurz nach 1 stehe ich vor ihrem Haus. Mittags, nicht Nachts. Ich stelle meinen Wagen wie immer auf der Straße ab, obwohl die Einfahrt sogar einem Güterzug genug Wendemöglichkeit bieten würde. Zwei Stufen der Eingangstreppe nehmend nähere ich mich zügig der Eingangstür. Ich drücke den Klingelknopf einmal, aber dafür lange und lehne mich mit der Schulter gegen die Wand.  Ich habe sogar schon einen Plan, was ich mit Emily anstellen will. Klingt vielleicht schwul, aber es gibt im Wald einen See. Etwas näher als der letzte, an dem wir waren. Schwimmen ist eigentlich verboten und um auf das Gelände zu kommen, muss man über einen Zaun klettern. Aber das lohnt sich, denn das Ganze ist geschützt, ergo: naturbelassen und wirklich … geil oder in Mädchensprache zu sagen: romantisch.

Ich geb zu, ich bin ein bisschen nervös. Ich weiß mal wieder nicht, wo Luke mich hinbringen will, aber wieder soll ich einen Bikini anziehen und damit haben wir beim letzten Mal ja keine so tollen Erfahrungen gemacht. Aber gut, zu dem Zeitpunkt war ich auch noch extrem misstrauisch ihm gegenüber, was ich inzwischen echt bereue. Eigentlich ist er richtig lieb. Und verantwortlich für meinen ersten Alkoholrausch, aber hey, irgendwann ist immer das erste Mal und dann lieber durch Lukes Verschulden als durch das eines Fremden, der mich einfach nur willenlos machen will. Solche Idioten soll es ja geben.
"So, you're going out with friends today?" Mum sieht mich erwartungsvoll an. "No mum, with terrorists", erwidere ich und lächele süß. "Don't be like that, I'd just like to know who you're going out with. You're a  lot outside at the moment." Ich zucke mit den schmalen Schultern und widme mich wieder meinem Essen, das aus Nudeln in Lachssauce besteht. Plötzlich klingelt es.
"I'll go", verkünde ich und stehe auf, noch bevor meine Eltern unser Hausmädchen darum bitten können. Ich weiß, dass sie mir verwirrt nachsehen und ich hoffe wirklich, dass sie mir nicht folgen. Ich habe keine Lust, mit Fragen durchlöchert zu werden, die sich auf die Tatsache beziehen, dass ich mich hin und wieder mit einem Jungen treffe. Ich öffne die Tür und sehe Luke seitlich an der Wand lehnen. "Hi", kommt leise von mir und ich lächele lieb. "Uhm, we're still eating-" - "Oh, hello..?" Das ist zweifellos die Stimme meiner Mutter, die hinter mir ertönt. Ich seufze. "Who's that, sweetheart?", fragt sie und stellt sich neben mich, breit lächelnd und Luke musternd. Ich muss ihr dringend mal sagen, dass sie langsam aufhören darf, mich sweetheart zu nennen. "Uhm, Luke. He's a friend, mum." - "Well, hi, I'm Eleanor", fährt sie fröhlich fort, während ich mit geröteten Wangen daneben stehe. "Are you hungry? We're eating at the moment, join us?" Damit wendet sie sich wieder um und läuft zurück ins Esszimmer. Na geil. "I'm so sorry but.. it would be better if you'd come in for a moment. Otherwise she won't let up." Ich lächele entschuldigend und trete einen Schritt zur Seite.

Emily öffnet die Tür und begrüßt mich mit einem Lächeln im Gesicht. Ungewohnt und noch ungewohnter, dass es mir auffällt. „Are you ready?“, frage ich und lasse meinen Blick an ihr vorbei in den Flur schweifen, wo sich gerade eine Person nähert, die Emily wie aus dem Gesicht geschnitten aussieht. Zumindest, wenn man einen Zeitraffer darüber laufen lässt und erst nach dem errechnet 30. Jahr stoppt.
"Well, hi, I'm Eleanor" , stellt sie sich vor nachdem Emily ihr meinen Namen gesagt hat.
"Are you hungry? We're eating at the moment, join us?" Mich beschleicht das Gefühl, dass das keine Einladung, sondern ein Befehl ist. Höflich wie ich bin, nicke ich. Es sich mit Eltern gut zu halten ist nie verkehrt. „I am, thanks“, erwidere ich mit einem Lächeln, das das Herz jeder Schwiegermutter zum Schmelzen bringt und schiebe mich an Emily vorbei. "I'm so sorry but.. it would be better if you'd come in for a moment. Otherwise she won't let up." „That's no problem“, versichere ich ihr, während ich mit dem Handrücken flüchtig über ihre Wange streiche. „Don't worry.“ Das ist allerdings zweideutig gemeint. In erster Linie soll sie sich keine Sorgen machen, dass ich mich bei ihrer Mutter benehme, wie ich es gewohnt bin. Ich bin faul, selbstgerecht, bestimmend und nehme auch nicht unbedingt oft Rücksicht auf Gefühle anderer, aber eins bin ich nicht: blöd. Ich weiß, dass Emilys Mutter wichtig für mich ist, wenn ich Emily will. Mütter sind immer wichtig für Töchter.
Ich folge Mrs Collins ins Esszimmer. Der Tisch ist bereits gedeckt und die Haushälterin ist gerade dabei, noch ein Gesteck aufzulegen. Ich setze mich an den freien Platz neben Emily, nachdem ich mich ihrem Vater vorgestellt habe. „Thanks a lot for the invitation, I wanted to prepare a picknick for your daughter but I forgot it's sunday.“ Grinsend sehe ich kurz in die Runde, ehe die Angestellte meinen Teller mit Nudeln und Lachssoße füllt. „It looks great“, bedanke ich mich und beginne langsam zu essen.

Zu meiner Überraschung erklärt er sich als einverstanden, noch mit uns zu essen. Gut, meine Mutter hätte ihm sowieso keine Wahl gelassen, aber es ist besser, wenn er es gar nicht erst darauf anlegt. Das erspart uns eine Menge Unannehmlichkeiten. „That's no problem, don't worry.“ Während er spricht, streicht er mir sanft über die Wange und ich hoffe wirklich, dass ich nicht allzu rot im Gesicht bin. Ich hab ja schon Probleme, ihm länger in die Augen zu sehen, aber langsam werde ich sicherer. Als ich mich wieder gefangen habe und Luke an mir vorbei gelaufen ist, schließe ich die Haustür und wir betreten das Esszimmer. Dad hebt den Blick und mustert Luke erst ziemlich kritisch, aber nach und nach werden seine Gesichtszüge weicher und somit freundlicher. Offenbar scheint er in Luke keine Gefahr zu sehen, hahaha. Unser Hausmädchen platziert eine Portion Nudeln auf dessen Teller und verkrümelt sich anschließend wieder. Ich lächele stumm, als er das Essen lobt, weil ich somit weiß, dass er sich Mühe gibt, einen positiven ersten Eindruck zu vermitteln. Und bis jetzt läuft es ja recht gut. Mein Vater fragt nach einer Weile, wo wir uns kennengelernt haben und glücklicherweise sieht er dabei Luke an, zumal ich gerade den Mund voll habe. Dann muss ich hoffentlich nicht antworten. Allerdings glaube ich kaum, dass Luke meinen Eltern sagen wird, wie er mich damals im Club an sich gedrückt und ein par Stunden später vor unserer Villa gestanden hat. So blöd kann er gar nicht sein.

Ich stelle mich auf Fragen über meinen Job, meine Eltern, meinen Wohnort und auch meinen Kontostand ein, doch stattdessen fragt mich Mr Collins wie wir uns kennengelernt haben. Ich will mir gerade einen Löffel Nudeln in den Mund schieben, aber das kann ich jetzt auch vergessen.
„I saw her at a pardy and her smile made it impossible to avoid to speak to her.“ Ich werfe Emily einen kurzen Blick zu. Im Prinzip ist das nicht Mal gelogen.
„Emily didn't mention you before“, murmelt Eleanor Collins und klingt dabei fast enttäuscht. „But Luke, right? Do you live with your parents, too?“ Ich nicke auf den ersten Teil ihrer Frage. „No, they're divorced. My mother lives with her new boyfriend and my brother near London.“ Wahrscheinlich erfährt Emily gerade Dinge über mich, von denen sie bisher absolut keine Ahnung hatte. Egal, das war alles auch nicht weiter wichtig. Nichts von dem, was ihre Eltern mich fragen würden, spielte für mich eine große Rolle. Job, Familie, Wohnort, Kontostand. Ist doch alles scheiß egal.
„Oh, uhm, that's … interesting. And what are your plans for today?“ Ich wiege den Kopf leicht. „Top secret“, gebe ich schelmisch grinsend zurück und keine Ahnung wieso, aber Emily's Mutter scheint das furchtbar aufregend zu finden.

Mir fällt auf, dass ich bisher nie die Chance hatte (falls doch, habe ich sie eben nie genutzt), Luke mit Fragen zu durchlöchern, deren Antworten mich interessieren. Dabei sind das eigentlich eine ganze Menge. Egal, dann übernehmen das jetzt halt meine lieben Eltern. „I saw her at a pardy and her smile made it impossible to avoid to speak to her.“ Wenn ich mich nicht irre, habe ich mich zu dem Zeitpunkt viel mehr hektisch im Kreis gedreht, als gelächelt. Aber es ist gut, wenn meine Eltern das denken. Wenn sie wüssten, wie schnell ich in vollen Clubs die Orientierung verliere, würde Mum mich auslachen und Dad würde mich nicht mehr aus dem Haus lassen, bis ich achtzehn bin. Bis dahin sind es noch ziemlich genau drei Monate. Aber ich schweife ab. Als Luke mir einen kurzen Blick zuwirft, lächele ich zaghaft. Ich hoffe wirklich, dass er sich einigermaßen wohlfühlt. Nichts ist schlimmer, als ein Essen zusammen mit einer fremden Familie, die alles über dich wissen will.
„No, they're divorced. My mother lives with her new boyfriend and my brother near London.“ Aufmerksam höre ich ihm zu, genau wie Mum und Dad, während ich meine letzte Gabel Nudeln verdrücke. Ein klein wenig bleibt auf meinem Teller, angeblich gehört sich das so. Und außerdem bin ich satt.
„Top secret“, sagt er, woraufhin meine Mutter lächelt und nickt, aber ich weiß, dass sie es trotzdem gerne wüsste. Nicht, weil sie mich stalkt, sondern weil es sie einfach interessiert. Dad würde ich es durchaus zutrauen, dass er uns nachfährt. Aber soweit ich weiß, muss er gleich zur Arbeit.
Ich warte geduldig, bis alle fertig sind und stochere derweil in den Resten meines Salats herum. Ich bin froh darüber, dass meine Eltern und Luke sich offenbar so gut verstehen und sich angeregt unterhalten, auch wenn es meist Mum ist, die die Konversation am Laufen hält. "So, can we..?", frage ich, woraufhin beide nicken. "Alright", lächele ich und stehe auf, bevor ich auf Luke warte. Unser Hausmädchen beginnt bereits, den Tisch abzuräumen. "It was a pleasure to get to know you, Luke", sagt Mum freundlich. "Take care of her", fügt Dad hinzu und zwinkert uns zu. Gruselig. Weil ich mir nicht anders zu helfen weiß, und Luke immernoch rumsteht, greife ich nach seiner Hand, die im Gegensatz zu meiner echt groß ist, und ziehe ihn aus dem Esszimmer. Geschafft. "Gosh, my dad really likes you, it's creepy!", sage ich leise und kichere, als ich mir meine Tasche schnappe.

"So, can we..?", fragt Emily schließlich nachdem alle Teller (außer ihrer) leer sind. Die Angestellte beginnt das Geschirr abzuräumen. Geil, so was brauche ich auch.
Mr und Mrs Collins nicken. Ich stehe auf und erwidere auf das Gesäusel von Emilys Mutter „Nice to meet you, too“ mit einem Lächeln auf den Lippen. Ihr Vater bringt diesen typischen meine-Tochter-ist-mein-ein-und-alles Spruch, mit dem ich früher oder später gerechnet habe. „Of course“, gebe ich zurück. Im nächsten Moment greift Emily meine Hand und zieht mich aus dem Geschehen. Obwohl es halb so wild war, bin ich froh weiteren oberflächlichen Fragen zu entgehen.
"Gosh, my dad really likes you, it's creepy!" Die Brünette kichert, während sie sich ihre Tasche schnappt. „I don't think it's creepy. I'm just perfect for you.“ Ein breites Grinsen legt sich auf meine Lippen. Ich bin nicht perfekt für sie, das weiß jeder, abgesehen von ihren Eltern. Emily wird später jemanden heiraten, der ihr wieder diesen Status bieten kann, den sie jetzt hat. Das ist immer so.
„So are you ready now?“, frage ich mit einem kurzen Blick auf die Tasche und ziehe dann die Tür auf, um sie hindurch schlüpfen zu lassen. Ich folge ihr nach draußen, laufe die Treppen zur Straße runter und schließe das Auto auf. Was ich gruselig finde, ist die Tatsache, dass Emily nun schon zum gefühlt tausendsten Mal in dieses Auto steigt und ich sie nicht einmal geküsst habe. Ich habe es nicht einmal versucht. So muss es sich anfühlen, wenn man schwul wird.

Ich kann meine Eltern leise sprechen hören, also gehe ich nicht davon aus, dass sie uns belauschen der ähnliches. Paranoid? Ja, aber zu recht. Bei meinem Ex-Freund haben sie sich so einiges geleistet, das war einfach nur noch peinlich. Aber ihm war das ja egal, er wollte ja eh nur das eine, was er im Endeffekt aber doch nie bekommen hat und ich kann gar nicht sagen, wie froh ich darüber bin. „I don't think it's creepy. I'm just perfect for you.“ Ich lache leise und hänge mir meine Tasche über die Schulter. Plötzlich wird mir bewusst, dass ich mir nie Gedanken darüber mache, wie das mit uns weitergehen wird. Fast so, als hätte ich vergessen, dass er nicht als 'nur ein Freund' abgestempelt werden will. Ich weiß einfach nicht, wie ich damit umgehen soll. Mit der Gewissheit, dass wir nicht auf ewig so locker flockig befreundet sein werden, meine ich. Ein bisschen zwanghaft das alles, oder nicht? Naja egal, jetzt geht es erstmal...irgendwohin, wo ich einen Bikini brauchen werde.
„So are you ready now?“ Ich nicke, bevor er die Tür öffnet und mich an ihm vorbei nach draußen schlüpfen lässt. "Where do we go today?", frage ich auf halbem Weg zu seinem Wagen und drehe mich um, sodass ich rückwärts vor Luke her laufe. "Oh, let me guess - top secret?", füge ich hinzu, grinse und drehe mich wieder um, weil ich keinen Bock habe, über den Bordstein zu stolpern. Ist mir schon viel zu oft passiert.

"Where do we go today?", fragt sie und sieht mich neugierig an. Wenn ich ihr jetzt sage, dass wir wieder zu einem See fahren, wird sie sich vermutlich weigern mit zu kommen. Dabei war das letzte Mal echt genial … hätte es Emily nicht versaut. Dafür habe ich diesmal vorgesorgt. Diesen Trip kann sie gar nicht versauen.
"Oh, let me guess - top secret?" „You're good“, gebe ich schmunzelnd zurück. „Stop asking and start getting good mood that it doesn't end up as it did the last time“, provoziere ich sie grinsend.
Ich ziehe die Fahrertür auf und verschwinde mit einem letzten Blick auf Emily im Auto. Sie sieht wie immer heiß aus, besonders in diesem Outfit. Aber irgendwie denke ich mir das jedes Mal.
Ich starte den Motor und fahre Richtung Westen. Wie immer läuft die Musik im Hintergrund, aber bei der Lautstärke könnte man es auch als Vordergrund bezeichnen. Ich bin etwas vorfreudig Emily im Bikini zu sehen, gerade weil sie mir in Unterwäsche auch ziemlich gut gefallen hat.
Nach geschätzten 30 Minuten erreichen wir den Waldrand. Von hier aus müssen wir laufen. „I hope you have nothing against … climbing over a fence“, warne ich sie breit grinsend vor. Vielleicht ist sie doch etwas schick angezogen für diesen Anlass. Egal, sie kann sich ja auch ausziehen. Ich lasse ihr da alle Optionen offen.

Er wird es mir also nicht verraten. Toll. „Stop asking and start getting good mood that it doesn't end up as it did the last time“, zieht er mich auf, woraufhin ich ihm einen gespielt bösen Blick zu werfe. Ich wünschte, es würde wirklich böse aussehen, aber ich glaube nicht, dass es das tut. Ich setze mich ins Auto, genau wie Luke und Sekunden später düsen wir los. Ins Ungewisse, mal wieder. Je länger wir fahren, desto neugieriger werde ich. Wie beim letzten Mal auch, geht es aus der Stadt heraus und in naturbelassene Regionen. „I hope you have nothing against … climbing over a fence“, sagt er nach einer Weile, woraufhin ich schockiert zu ihm blicke. "What the hell are we gonna do? I'm not dressed for.. climbing over fences and stuff like that." Ein kleines Seufzen entweicht mir. Warum kann er sich nicht einfach mal irgendwas normales überlegen, etwas, womit man bei einem Date halt auch rechnen kann? Das würde ich zur Abwechslung mal sehr begrüßen. Und vor allem würde ich mich entsprechend einkleiden. Aber was soll's, ich hab ja eh nichts zu sagen. Hatte ich von Anfang an nicht. Bei ihm Zuhause vielleicht ein bisschen, unlogischerweise.
Es wird immer grüner um uns herum. Wieder tut sich ein Wald vor uns auf und ich lasse mich seufzend zurück in meinen Sitz sinken. Bestimmt klettern wir über den Zaun eines Naturschutzgebietes, um dann ein par hilflose Rehe abzuknallen, weil er das cool findet. Kleiner Scherz, so schätze ich ihn eigentlich nicht ein, aber wer weiß das schon..

"What the hell are we gonna do? I'm not dressed for.. climbing over fences and stuff like that." Ich lache kurz auf. „Chill“, beruhige ich sie knapp. Auch wenn sie niedlich ist, wenn sie sich aufregt, fände ich es auch mal ganz cool, würde sie sich keine Horrorszenarien ausmalen, sobald sie mit mir im Auto sitzt. „Being a little more spontaneous wouldn't hurt you anyway.“ Ich wende mich ihr kurz mit einem Lächeln zu und konzentriere mich dann wieder aufs Fahren. Wir biegen in einen Feldweg ein, der zu einem kleinen Waldparkplatz führt. Ich stelle den Motor ab und verlasse dann schweigend das Auto. Emily hat keine andere Wahl als mir zu folgen. Aber etwas Gutes hat das Ganze: Umso schrecklicher sie sich das Folgende vorstellt, umso überraschter wird sie sein, wie schön es ist. Die Sonne scheint sogar. Das kann gar nicht schief gehen. Ich kann es nur immer wiederholen.
„Come on, little Miss Grouchy“, fordere ich sie mit einem Händeklatschen auf und laufe motiviert querfeldein durch den Wald. Es gibt keinen offiziellen Weg zu dem inoffiziellen Ort, an den wir wollen. Logischerweise. Es dauert etwa 10 Minuten, bis ein grüner Zaun ins Blickfeld tritt. Dahinter scheint vorerst nichts als Gestrüpp zu sein. „That's it.“ Ich bleibe mit in die Seiten gestemmten Armen stehen und fange an zu lachen. „Wait before you start beefing“, warne ich sie vor. „It looks not as special as it is.“ Ich drehe mich zu Emily um und greife nach ihrer Hand, um sie näher an den Zaun zu ziehen. „I guess it's better if you take off your shoes“, schlage ich mit einem Blick auf ihre Schühchen vor. Sie sehen ja wirklich herzerweichend aus, aber leider sind sie für alles außer durch die Mall flanieren unpraktisch. „I'll go first, so I can catch you.“ Der Plan steht so weit.

ENDE (TBC: JUST CHILLIN' YOU KNOW?)