Levin & Joyce | New flat | Afternoon

Aufgeregt machte ich mich auf den Weg zu der Wohnung, die ich und Levin uns anschauen würden. Sie war ziemlich genau zwischen unseren beiden jetztigen Wohnungen, weshalb wir uns erst dort treffen würden. Ich freute mich darauf ihn endlich wieder zu sehen, da wir uns seit dem ganzen Wohnungskram noch nicht gesehen hatten, weil wir beide arbeiten mussten und alles.
Für den Weg bis zur Wohnung brauchte ich nicht lange, und kurz darauf stand ich vor dem großen Gebäude. Levin war bereits da und ich beschleunigte meine Schritte um so schnell wie möglich bei ihm zu sein. "Honey", begrüßte ich ihn glücklich und legte meine Arme um ihn. Ich fand es immer noch unglaublich, wie glücklich einen eine Person machen kann. Sobald ich Levin sah kam ich mir vor wie der glücklichste Mensch auf der Welt , was man mir vermutlich auch immer an meinem Lächeln ansah. "How are you?", fragte ich ihn, als ich es geschafft hatte mich von ihm zu lösen und drehte mich zu dem Haus um, um es etwas genauer zu betrachten. Es sah nicht schlecht aus, aber eigentlich würde überall hin ziehen, nur um mit Levin zusammen zu sein. "I am so exited." Wahrscheinlich hatte Levin das schon selbst gemerkt, oder er hatte es sich gedacht, da mein Verhalten doch relativ auffällig war. "Ready?"

what i look like «

Ich war der perfekte Freund. Der Termin für die erste Wohnungsbesichtigung war um punkt 16 Uhr und ich stand schon stolze zehn Minuten früher vor dem Gebäude, also wenn das nicht verantwortungsbewusst ist, dann weiß ich auch nicht. Ich ging mir kurz durchs Haar und schob die Hände anschließend in die Hosentaschen, um mich dann langsam im Kreis zu drehen. Nur für den Fall, dass Joyce mich in einem unerwarteten Moment plötzlich überfiel und ich daraufhin einen Herzinfarkt erlitt, oder so. Wenige Minuten später sah ich sie allerdings friedlich auf mich zukommen, also alles in bester Ordnung. "Honey, how are you?" Ich zog sie lächelnd in meine Arme. "Hi Babe, I'm really good, what about you?", entgegnete ich und drückte meine Lippen kurz auf Joyce' Wange. Danach zog ich meine Arme wieder zurück. "Ready?" Nickend blickte ich zum Eingang. "Yeah, let's go." Vielleicht kriegte ich sie nachher ja doch noch überredet, wegen dem Leoparden. Ich mein, ich würde mich auch mit einem schwarzen Panther oder einem Schneeleoparden zufrieden geben. Oder einem Pony, hust.

Levin zog mich in seine Arme und berührte mit seinen Lippen kurz meine Wange. "I am very good too." Wie sollte es mir auch an einem Tag wie diesem nicht gut gehen? Zwar war das hier die erste Wohnung die wir besichtigten, aber irgendwie hatte ich jetzt schon ein ziemlich gutes Gefühl. Levin nickte und wir gingen auf das Haus zu und klingelten bei der Vermieterin. Während wir warteten drehte ich mich zu Levin um, der eine Stufe unter mir stand, weshalb ich fast genauso groß war wie er. Lächelnd drückte ich meine Lippen kurz auf seine, als die Türe aufging und uns eine Frau begrüßte. "You are interested in one of the flats, right?" Ich nickte und die Frau ließ uns eintreten. Kaum waren wir in dem Haus, ging die Frau schon die Treppe hoch. Die Wohnung befand sich im zweiten Stock, eigentlich brauchte man nicht viele Treppen zu gehen, doch die Frau informierte uns, dass es auch einen Aufzug gab.
Als wir an der Wohnung angekommen waren, holte die Frau den Schlüssel hervor und schloss die Türe auf. Irgendwo klingelte ein Telefon und die Vermieterin entschuldigte sich kurz. "I will be back in a Minute, but you can look around if you want." Levin und ich betraten die Wohnung und ich ging zuerst in den größten Raum, der wahrscheinlich das Wohnzimmer war. "What do you think?" Ich drehte mich zu Levin. "Is it big enough?"

Oh mann, ging das nicht alles viel zu schnell? Ich mein, wir waren jetzt.. öhm, ungefähr einen Monat zusammen und da war es meines Erachtens nach durchaus plausibel, wenn man(n) sich noch nicht zu hundert Prozent sicher war, ob eine gemeinsame Wohnung wirklich so eine gute Idee war und ob man sich dann nicht schon nach kurzer Zeit so dermaßen auf den Zeiger ging, dass es in einer Trennung endete? Wow, sonst bin ich nicht so vorausschauend. Egal. Ich liebte Joyce und ich wusste, dass das auf Gegenseitigkeit beruhte, aber trotzdem. Ich bin ein Kerl, ich darf Bindungsängste haben. Zumindest bis zu einem gewissen Grad. Augen zu und durch, Farrell.
Wir wurden in die Wohnung gelassen und als wir uns im Wohnzimmer befanden, ließ uns die Besitzerin auch schon wieder alleine. Zwar nur kurz, aber wir sollten uns schonmal umsehen, also taten wir das. "What do you think? Is it big enough?" Ich schürzte die Lippen und drehte mich langsam im Kreis - irgendwie hatte ich es heute mit Kreisen - ehe ich schließlich nickte. "Think so. It's not like we're little children who jump around all day long, right?" Ein Grinsen zierte meine Lippen.

Ich schaute mich im Wohnzimmer um. Eigentlich fand ich es von der Größe ziemlich passend und so, aber ich fragte trotzdem nach Levins Meinung. Immerhin kann ich ja auch nicht alles entscheiden. "Think so. It's not like we're little children who jump around all day long, right?" Levins Grinsen färbte sich auf mich ab und ich schüttelte den Kopf. "You're right, Logan wont be here." Logan war definitiv der Chaot der Familie. Man konnte Levin und Logan nicht alleine lassen, ohne dass sie irgendeine Scheiße anstellten. Früher oder später hätten sie so wieso nicht mehr zusammen wohnen können. Denke ich mal. Ich an Levins Stelle würde das wahrscheinlich kaum aushalten. "Levin?", fragte ich und drehte mich zu ihm um. "You're really sure that you wanna do this?" Immerhin hatte Levin am Anfang per Sms noch ein paar Zweifel gehabt, und hatte dann erst zu gestimmt. "'Cause if you want to think about it again, it's okay for me." Natürlich konnte ich es kaum erwarten mit ihm zusammen zu ziehen, ich konnte es mir eigentlich nicht vorstellen jemals wieder einen anderen Freund zu haben als ihn, aber wenn es ihm doch zu früh war und im Endeffekt unsere Beziehung daran kaputt ging, würde ich doch lieber warten. "I can wait."

Nee also, Platzmangel würden wir sicher keinen haben. Ich war sowieso ein sehr platzsparender Mensch, manchmal lag ich stundenlang tatenlos auf der Couch und sah fern, in der Zwischenzeit konnte Joyce sich also austoben und wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Wohnung springen, wenn ihr danach war.
Ich schlurfte langsam zum Fenster und warf einen Blick nach draußen. "Levin?" Ich fuhr herum. "Hm?" - "You're really sure that you wanna do this? 'Cause if you want to think about it again, it's okay for me. I can wait." Kann sie mal aufhören, meine Gedanken zu lesen? "What? No, it's fine, I'm totally sure. It's gonna be great", erwiderte ich und lächelte ehrlich, auch wenn ich mir nicht halb so sicher war, wie ich es aussehen ließ. Manche Entscheidungen mussten einfach getroffen werden, ohne vorher groß durchdacht zu werden. Okay, die erste gemeinsame Wohnung war dafür wohl kein besonders gutes Beispiel, aber egal.
Die Vermieterin kam durch die Tür und lächelte uns an. "There we go. What do you think, is it how you wanted it to be?" Ich zuckte mit den Schultern und nickte gleichzeitig, während ich zu Joyce blickte. "We like it, don't we?"

Keine Ahnung warum ich Levin eigentlich noch fragte, ob er das hier wirklich machen wollte. Ich meine, wahrscheinlich würde er es eh nie zugeben, wenn es ihm nicht passte, um nicht zu verletzten. Levin stand am Fenster und ich ging zu ihm, um ebenfalls aus dem Fenster zu schauen, dann drehte ich mich zu ihm. "I love you.", sagte ich lächelnd, bevor ich ihn küsste.
Die Vermieterin kam wieder und fragte uns, ob die Wohnung so war wie wir es wollten. "We like it, don't we?" Ich nickte: "Yes, I like it." Mit Möbeln und allem würde es natürlich wieder komplett anders aussehen, wenn wir die Wohnung überhaupt nahmen. Die Vermieterin führte uns noch durch die ganzen anderen Räume, und ich fand immer noch nichts wirklich negatives. Die Küche war schön groß, das Bad war auch toll, irgendwie hatte ich noch keinen Fehler entdeckt. Zuletzt blieben wir im Schlafzimmer stehen. "Is it allowed to Keep animals here?", fragte ich die Frau, welche nickte. Ich wusste, dass Levin eigentlich einen Leoparden oder so haben wollte, wovon ich nicht so begeistert bin, aber vielleicht können wir uns ein anderes Tier holen. Zu einem Fisch lass ich mich bestimmt überreden. Jep, Fisch ist gut.

Die restliche Wohnungsbesichtigung ging recht schnell vonstatten, und auch als wir den letzten Raum begutachtet hatten, waren wir noch hochzufrieden. Bislang gab es tatsächlich nichts zu bemängeln, naja, abgesehen von meiner Unsicherheit bezüglich dieser ganzen...Zusammenziehen-Geschichte. Aber das würde sich noch legen, ganz bestimmt. "Is it allowed to keep animals here?" Tiere. Das war gut, wirklich gut. Es wäre dumm gewesen, gleich den Leoparden anzusprechen. Die Vermieterin bejahte Joyce' Frage, woraufhin wir uns kurz angrinsten, was die Frau zwar etwas zu irritieren schien, aber sie hakte zum Glück nicht weiter nach.
Zum Schluss einigten wir uns darauf, dass wir erst nochmal drüber schlafen und uns in ein par Tagen wieder bei ihr melden würden. Wir verabschiedeten uns und die Dame stieg in ein Taxi. "Yay", lächelte ich und zog Joyce ein weiteres Mal in meine Arme.

ENDE