X | Seth & Bo | Nachtclub | ca. 20:30 Uhr

Laute Musik, viele Menschen und Alkohol, genau das waren die Eigenschaften die einen guten Club ausmachten. Und davon gab es hier auch nicht zu wenig. Normalerwiese war sowas hier eher nicht meine Welt. Aber ich hatte herkommen müssen, weil eine Freundin Geburtstag hatte und das gehörte sich so. Aber es war ja nicht irgendeine Freundin, sondern es handelte sich um Charlie meine aller beste Freundin, die mir schon auf der High School zu Seite gestanden hatte. Also hatte ich mich mit ihr zusammen raus geputzt und dann waren wir mit noch ein paar anderen Mädels hergekommen. Ja ich trank sogar etwas, aber nicht so viel wie unser Geburtstagskind, denn diese durfte dann nachher bei mir übernachten, da ihre Eltern etwas gegen Alkohol und sowas hatten. Warum bei mir? Naja, meine Mum hatte heute Abend einen auftritt, also würde sie noch nicht da sein,  wenn wir heimkamen. Auf jeden Fall standen wir gerade an der Bar, ich noch mit meinem ersten Getränk in der Hand und Charlie wollte sich schon das zweite bestellen.

Ich sah Levin hinter der Theke angewidert das Gesicht verziehen, als Joyce zuließ, dass ihr momentaner Lover sie küsste. Ich fand das zwar ähnlich erschreckend wie Levin, aber im Gegensatz zu ihm ging es mir nicht um den Körperkontakt, sondern viel mehr darum, was sonst so hinter den Kulissen abging. Er schlug sie, das hatte sie mir vor einiger Zeit gebeichtet, und seit dem wartete ich nur darauf, dass die Beziehung der beiden in die Brüche ging und ich ihn niedermetzeln konnte. Denn das würde ich, ob Joyce wollte oder nicht. Jeder bekam für das, was er tat, irgendwann seine gerechte Strafe.
Wir saßen auf einer Art Couch, in einer etwas ruhigeren Ecke des Clubs. Meine grünen Augen wanderten durch den Raum, der von Musik, jeder Menge junger Menschen und stickiger Luft erfüllt war. Mein Blick stoppte bei Levin, der an der Bar ein Mädchen bediente, das offenbar schon etwas zu viel getrunken hatte. Allerdings waren meine Augen viel mehr an ihrer Freundin interessiert, welche hilflos das Geschehen zu verfolgen schien. Ich wusste nicht genau, was es war, aber etwas animierte mich dazu, in den nächsten Sekunden aufzustehen und mir meinen Weg bishin zur Bar zu erkämpfen. Anfangs noch relativ ruhig, dann allerdings energischer, als die tanzende Meute einfach nicht Platz machen wollte. Mädchen blinzelten mich kokett an, ich ignorierte sie.
Endlich hatte ich die Bar erreicht und stand direkt hinter meinem dunkelhaarigen Zielobjekt. Mein Schatten fiel über sie und noch bevor sie sich vollends herumgedreht hatte, zog ich sie mit einem "Dance with me", zur Tanzfläche, indem ich ihr Handgelenk packte. Ich glaubte, ihr Glas auf den Boden fallen zu hören, interessierte mich aber nicht wirklich dafür. Ich bemühte mich, eine Stelle zu finden, wo wir etwas Platz hatten, aber so einfach war das nicht. Was aber halb so schlimm war, da ich sie, sobald wir standen, eng an mich zog und ihre Unterarme um meinen Nacken legte. Meine Hände lagen an ihrem Rücken, zwangen sie noch enger an mich heran. "What's your name, beautiful?", fragte ich und meine Lippen verzogen sich zu einem Grinsen.

Charlie hatte gerade bestellt und sah mich um. Anscheinend hatte meine beste schon ganz schön viel getrunken, denn sie wäre fast vom Stuhl gefallen, vielleicht sollte ich auf sie aufpassen, nicht das sie noch etwas anstellte. Es war irgendwie schon Ironie, das ausgerechnet diejenige von uns beiden, die kein Alkohol trinken durfte so besoffen war und die andere die durfte, total nüchtern war. Naja das war ihre Sache wie viel sie trank, ich musste nur aufpassen, dass sie nachher gut mit mir nach Hause kam und dass sie nichts Unüberlegtes tat. Eigentlich wollte ich die ganze Zeit bei ihr bleiben, doch plötzlich sah sie etwas hinter mir, so komisch an und ich drehte mich neugierig um. Hinter mir stand ein junger Mann mit fast smaragdgrünen Augen. Eigentlich habe ich damit gerechnet, das Charlie von jemanden angesprochen wird, aber auf keinen Fall mich. Woher ich weiß, dass er mit mir reden will, seine Augen fixiert mich. Aber das was danach kommt, ist noch viel komischer, denn anstatt mich zum Tanzen aufzufordern, packt er mich einfach an der Hand und zieht mich mit sich. Vor Schreck, lasse ich mein Glas fallen und es zerspringt auf dem Boden. Shit, jetzt ist alles nass und voller Glasscherben, aber ich habe keine Zeit irgendwas dagegen zu machen, denn würde ich stehen bleiben, würde ich umkippen. So sehr zieht er mich mit. Dann stehen wir auch schon auf der Tanzfläche, er hat uns einen Platz gesucht, wo es noch nicht so voll ist. Ich hab echt keine Ahnung was ich machen soll, so hat mich noch nie jemand behandelt. Soll ich ihm eine Klatschen und weglaufen oder soll ich einfach mitspielen. Ich hab keine Ahnung, also mache ich erst mal nichts, kann ich wohl auch nicht, denn ich bin wie erstarrt. Er legte sich meine Arme um seinen Nacken und ich konnte seine Hand an meinem Rücken spüren. Irgendwie war ich im falschen Film gelandet und noch immer hatte ich keine Ahnung was ich tun sollte. Ich weiß ja nicht mal ob ich auf seine Frage antworten kann, also ob ich überhaupt einen Ton rausbekomme. Anscheinend bin ich wohl doch etwas verängstigt, aber wenn ich in seine Augen schaue, welche so eine ungewöhnliche, aber echt tolle Farbe haben, schlägt mein Herz schon etwas schneller. Ich bin etwas überrascht, als ich ihm mit ganz normaler Stimme meinen Namen nennen kann, naja meinen Vornamen. Wir wollen es ja nicht gleich übertreiben. Schließlich war er ein Fremder.

Ich tat sowas eigentlich nicht. Gut, ich war noch nie der typische Softie oder Frauenversteher gewesen, aber normalerweise waren es auch die Mädchen, die zu mir kamen und nicht umgekehrt. Ich musste nie viel tun, um das zu kriegen, was ich wollte. Und bisher waren das eben immer nur Mädchen für eine Nacht gewesen, nicht mehr und nicht weniger. Mein musternder Blick wanderte über ihr Gesicht, nachdem ich meine Frage ausgesprochen hatte, und ich wartete geduldig auf eine Antwort. Als ich diese dann erhielt, beugte ich mich herab, bis mein Gesicht sich neben ihrem Ohr befand. "I'm Seth", flüsterte ich. Noch bevor ich mich von ihr abwandte, drückte ich meine Lippen auf die weiche Senke unterhalb ihres Ohres. Ich spürte, wie sich ihr Griff in meinem Nacken etwas verstärkte, woraufhin ich ihre Hüften noch enger an mich zwang. Ein tiefes Schmunzeln ließ meine Brust vibrieren, Bo's Reaktion gefiel mir. "I like you", grinste ich. "You're... so innocent." Ich entfernte mich wieder etwas von ihr und ließ meinen Blick etwas tiefer wandern, ehe ich feststellte, dass sie ein trägerloses Top trug. Schade, dass die Teile keinen wirklichen Ausschnitt hatten, denn dann würde sich meine Größe nun als ziemlicher Vorteil erweisen.

Ich tanzte gerade echt mit einem jungen Mann, ich hatte mir das zwar irgendwie immer anders vorgestellt, aber naja egal. Ich fand es auch irgendwie ziemlich spannend und eigentlich wusste ich gar nicht wie sowas ging. Aber wie automatisch passte ich mich seinen Bewegungen an, also lief es gar nicht schlecht. Auch wenn ich fand, er hätte etwas netter bei seiner Aufforderung sein können. Jetzt war es eh schon zu spät. Als er mich fragte wie ich denn heiße, antwortete ich ihm, natürlich. Ich konnte einfach so etwas nicht, also jemanden einen Korb oder so geben. Außerdem wusste ich nicht mal, ob ich das überhaupt wollte. Dieser junge Mann hatte mich total ins Gefühlschaos geschickt. Einerseits fand ich ihn anziehen andererseits hatte ich auch ein wenig Angst vor ihm. Er kam immer näher und flüsterte mir dann seinen Namen ins Ohr, aber das war noch nicht alles. Denn danach küsste er mich direkt unterhalb meines Ohrs, auf die dünne und empfindliche Haut dort. Diese Berührung seiner Lippen, machte mir eine Gänsehaut auf den Armen. Ich reagierte wie von selbst, denn ich hatte keine Ahnung was ich tat. Auf jeden Fall, verstärkte ich meinen Griff in seinem Nacken und ich schmiegte mich noch enger an ihn. Wow, sowas hätte ich mir echt nie zugetraut. Ich hatte keine Ahnung was ich auf seine Worte sagen sollte, also schwieg ich. Ich wusste ja nicht mal ob es eine Beleidigung oder ein Kompliment war, das konnte ich seinem Tonfall nämlich nicht entnehmen. Naja auf jeden Fall sah ich zu ihm auf und merkte wie sein Blick zu meinem Ausschnitt glitt. Aber ich war mir fast sicher, dass man kaum etwas sehen konnte. Also zog ich nur eine Augenbraue hoch und sagte wieder kein Wort.

Als Tanzen konnte man das was wir taten im Grunde gar nicht bezeichnen, da wir uns kaum bewegten. Ich tanzte ohnehin nicht gern, es war oft einfach nur ein Mittel zum Zweck. Bo's überforderter Blick ruhte auf meinem Gesicht, während ich sie fest an mich drückte. Meine freie Hand wanderte langsam weiter nach unten, bis meine Finger in ihre hintere Hosentasche rutschten, um dort nach ihrem Handy zu greifen. Mein eiserner Halt ermöglichte es dem Mädchen kaum, sich zu bewegen, und so konnte ich problemlos meine Nummer in das Gerät tippen. Sekunden später ertönte ein Signalton aus meiner Hosentasche, da ich mir selbst eine SMS geschickt hatte, von Bo's Handy aus. Ich hatte ihre Nummer. Ein kleines Schmunzeln huschte über mein Gesicht, meine grünen Augen funkelten. Ich schob das Telefon zurück in ihre Hosentasche, wobei meine Lippen über ihrer Halsbeuge schwebten. Da ich Bo eng an mich drückte, spürte ich, dass sie ein wenig zitterte. Nicht die ganze Zeit über, aber jedes Mal, wenn mein heißer Atem auf die zarte Haut ihres Halses traf. "I think we're gonna have some fun", flüsterte meine raue Stimme und meine Hand, die noch immer an ihrem Hintern lag, drückte leicht zu. Hätte sie mir nicht bereits ihren Namen verraten, wäre ich glatt davon ausgegangen, dass sie taubstumm war. Wirklich, normalerweise quasselten die Weiber mir die Ohren voll.

Also ich fand irgendwie das tanzen schon unangenehm, aber das nun folgende ging wirklich zu weit. Denn nun wanderte eine von Seth Händen zu meinem Arsch hinunter. Ich wollte ihn eigentlich weg drücken, aber er hatte mich in einem so festen Griff, das ich mich nicht rühren konnte. Er schnappte sich mein Handy. Wollte er es jetzt etwa klauen? Also bitte, warum zwang er mich dazu mit ihm zu tanzen, nur um an mein Handy zu kommen, das ergab doch gar keinen Sinn. Aber ich lag wohl falsch. Denn er tippte irgendwas ein, wahrscheinlich damit ich seine Nummer hatte. Doch dann kam ein Ton aus seiner Hosentasche, also hatte er sich selbst wohl eine SMS geschrieben, damit er meine und ich seine Nummer hatten. Er schob das Telefon zurück in meine Hosentasche, als er das tat, streifen seine Lippen meine Halsbeuge. Okey, sowas ließ ich dann doch nicht mit mir machen. Ich war ja schließlich kein Spielzeug. Ich probierte ihn weg zu schieben, aber er war stärker als ich. Zwischendurch zitterte ich auch, ich konnte es einfach nicht unterdrücken, denn immer wenn sein Atem meine Haut traf, jagte mir das Schauer durch den Körper. Seine Hand lag immer noch an meinem Hintern und auf einmal drückte er zu. Okey, das war definitiv zu viel. Wieder probierte ich mich von ihm los zu machen, aber es klappte nicht. Also versetzte ich ihm einfach mal einen Schlag ins Gesicht um zu schauen was passierte. Hoffentlich würde es etwas nützen. Was wenn nicht? Meine Gedanken rasten. Irgendwie musste ich diesen Kerl doch loswerden.

Langsam schien sie unruhig zu werden, was mich allerdings nicht von meinem Vorgehen abhielt. Mit beiden Händen versuchte sie, mich von sich zu schieben, doch sie gab sehr schnell auf und ich entfernte mein Gesicht wieder ein Stück weit von ihrem, meine Hände allerdings verblieben an ihrer Rückseite. Plötzlich hob sich ihre Hand und ich zuckte etwas zusammen, ehe Bo's Hand Kontakt mit meinem Gesicht machte. Ich hätte nicht gedacht, dass der Schlag so ein Ausmaß haben würde, aber meine Wange nahm tatsächlich eine leichte Röte an, ehe ich aggressiv nach beiden Unterarmen des Mädchens griff. "You're gonna be a challenge", ich knurrte fast. "I like that", und ich grinste. Ich senkte meinen Kopf und drückte ihren zur Seite, um meine Lippen auf ihren Hals zu pressen. Ich ließ einen ihrer Unterarme los, um ihren Hinterkopf halten zu können und somit ihre Flucht zu verhindern. Augenblicklich begann ich, an ihrer Haut zu saugen, und das ziemlich fest. Es entging mir nicht, wie Bo weiterhin versuchte, mich wegzudrücken, aber es fiel mir nicht ansatzweise schwer, dagegen zu halten. Ich ließ kurz von ihr ab, fuhr sanft mit meinen Lippen über die neue, empfindliche Stelle. Sekunden später setzte ich erneut an und begann wieder, Blut an die Oberfläche zu saugen. Eine meiner Hände hielt Bo's linkes Handgelenk fest, sodass sie nur eine Hand frei hatte, um sich zu wehren. Plötzlich hörte ich auf, trat einen Schritt zurück und fuhr mir mit der Zunge über die Lippen. Ein roter Fleck prangte nun an ihrem Hals. "You're mine now", sprach ich mit gedämpfter Stimme und ließ meinen Blick ein letztes Mal von oben bis unten über Bo's Körper wandern, ehe ich mich umdrehte und selbstbewusst davon schlenderte, zurück zu meinen Leuten, die offenbar nichts davon mitbekommen hatten.

Ich wollte das Ganze nicht, zwar hatten seine Berührungen immer noch eine echt heftige Wirkung auf mich. Aber ich verabscheute mich dafür, ich bekam langsam Panik und zwar so richtig. Er ließ mich einfach nicht los und ich wollte das ganze definitiv nicht. Außerdem wurde es immer schlimmer, deswegen versetzte ich ihm ja auch einen Schlag ins Gesicht. Kurz zuckte er zusammen, aber es hatte wieder nichts geholfen. Er war ein wenig Zusammen gezuckt. Mist, das wars dann auch schon mit meinem Mut, denn dieser Schlag hatte mich einiges davon gekostet. Und jetzt musste ich meinen Mut erst mal wieder sammeln bevor ich irgendetwas sagen konnte. Warum half mir denn niemand? Wo war bitte Charlie? Er packte nun meine Unterarme, aber irgendwie war mir das lieber, als wenn er weiter seine Hände auf meinem Hintern hatte. Er legte seinen Lippen wieder auf meinen Hals. Eine Hand löste sich von meinem Unterarm und hielt sozusagen meinen Kopf. Mit der Hand die nun frei war, probierte ich mich wieder zu wehren, aber ich schaffte es einfach nicht. Dann begann er an der Haut von meinem Hals zu sagen, was ziemlich weh tat. Aber egal was ich tat, er ließ mich einfach nicht los. Dann hörte er endlich auf, wie ich erleichtert feststellte. Er küsste mich sanft auf die Stelle, wo eben noch seine Lippen gelegen waren. Ich hätte ihm nie zugetraut, dass er so sanft sein könnte. Nach alldem was Seth gerade mit mir gemacht hatte. Dann fing er wieder an und diesmal tat es noch mehr weh, da meine Haut ja eh schon rot war. Er trat einen Schritt von mir weg und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Ich konnte ihm aber leider nur einen angewiderten Blick schenken, zu mehr war ich einfach nicht in der Lage. Er hatte mir gerade einen ziemlich heftigen Knutschfleck verpasst. Dann sagte er mir, das ich jetzt sein war. Er klang irgendwie ziemlich sicher und ernst dabei. Was mir wahnsinnig Angst machte, genau wie der Blick, den er dann über meinen Körper wandern ließ. Dann ließ er mich los und verschwand. Total geschockt stand ich da und sah ihm nach. Bis ich mich endlich wieder bewegen konnte und Charlie suchte. Wobei mir Tränen in die Augen stiegen, die ich aber probierte zurück zu verdrängen.

ENDE