X | Bo & Charlie | Bo's home | 4 PM

Neulich Morgen hatte ich einen ziemlich schnellen Abgang gemacht, weil dieser Prolet aufgetaucht war. Warum auch immer. In dem Augenblick hatte ich total verplant Bo zu fragen, was dieser Kerl um diese Uhrzeit bei ihr verloren hatte.  
Ich warf einen Blick auf meine mit Swarovskisteinchen besetzte Armbanduhr. Viertel nach 4. Ich hatte mich nicht angekündigt. Das tat ich bei Bo ohnehin selten. Meistens war sie daheim, - sie hatte keine zeitaufwendigen Hobbies und wenn sie doch mal unterwegs war, teilte sie mir das in der Regel per Handy mit.
Meine beste Freundin wohnte praktischerweise nur ein paar Blocks entfernt. Etwa 10 Gehminuten, - je nachdem welche Schuhe man trug und wie alkoholisiert man war, konnte es aber auch bis zu einer halben Stunde dauern.
Heute trug ich stinknormale Sneakers und hüpfte schon bald die  Treppen zu Bo's Tür hinauf. Gut gelaunt und mit einer ganzen Reihe DVDs und Schokoladen in meiner Handtasche, drückte ich den Klingelknopf. Vorsichtshalber nicht einmal, nicht zweimal, sondern gleich dreimal. Nur um sicher zu gehen, dass ich auch ja gehört wurde.

Es war echt schwierig meine blauen Flecken vor meine Mum zu verstecken. Aber zum Glück hatte ich in meinem Kleiderschrank noch ein paar zu große Pullis, die meine Arme verdeckten, meine Schulter ebenfalls. Nur bei meinem Hals musste ich etwas kreativer werden, naja auch nicht viel, schließlich hatte ich ziemlich lange Haare. Die legte ich dann einfach drüber und man konnte nichts sehen, von den Blutergüssen. Sie hatte noch nichts davon bemerkt. Perfekt, naja abgesehen davon das sie noch wahnsinnig weh taten. Aber naja ich hielt das schon aus. In meinem viel zu großen Schlabberpulli und meiner Jogginghose lag ich auf meinem Bett und las ein Buch. So wie eigentlich immer. Mein wundervoll warmer Tee stand neben mir auf dem Nachtisch, in letzter Zeit war mir irgendwie die ganze Zeit kalt. Ann hatte schon gedacht ich war vielleicht krank und ich ließ sie das denken, denn so musste ich wenigstens nichts erklären. Lustlos blätterte ich die Seite um, als es klingelte. Aber nicht nur einmal, wie es eigentlich normal war, sondern gleich dreimal. Das konnte nur Charlie sein, außer ihr machte sowas niemand, nicht mal Seth. Also machte ich knickte ich die Ecke der Buchseite um, auf der ich gerade war und legte das Buch dann weg. Mühsam raffte ich mich auf, immer noch tat mir alles weh. Zwar nicht mehr so stark, aber naja. Dann machte ich mich auf den Weg nach unten und öffnete die Tür. „Hallo Charlie.“, meinte ich mit einem breiten Lächeln im Gesicht und umarmte sie ganz fest. Ich freute mich echt sie zu sehen, wir hatten uns seitdem Seth mal beim Frühstück aufgetaucht war, nicht mehr gesehen und naja, für uns beide war das viel zu lange. Ich hatte sie vermisst. Deswegen ließ ich sie auch erst mal nicht los, vielleicht auch, weil ich dringend meine beste Freundin brauchte und noch mehr eine Umarmung von ihr.

Bei Bo und mir gab es etwas, das ich nicht in Worte fassen konnte. Vielleicht lag es daran, dass wir uns schon so lange kannten. Jedenfalls verstanden wir uns blind. Dementsprechend spürte ich schon bevor die Tür aufging, dass Bo etwas auf der Seele lag. Auch ihr freudiges „Hallo Charlie" konnte nicht darüber hinweg täuschen. Sie fiel mir direkt in die Arme und ich spürte, dass sie das hier ganz dringend brauchte.
„Sweetheart, everything alright?“, fragte ich sie besorgt, während ich mich langsam aus ihrer Umarmung löste. Ich legte meine Handflächen an ihre Wangen und sah sie an. „There's something in my handbag …“ Ich grinste sie vorfreudig an, löste meine Hände von ihr und holte mit der rechten Hand eine Tafel Schokolade und eine Zufalls-DVD heraus. „Chocolaaaate!“, flötete ich und schob mich an meiner brünetten Freundin vorbei in die Wohnung. Bevor sie mir verriet was genau los war und warum sie bei diesen Temperaturen so seltsam bedeckt bekleidet war, musste ich etwas gute Stimmung verbreiten. Immerhin hatten wir uns 16 Tage und 7 Stunden nicht gesehen! Neuer Rekord!?

Es tat echt gut, also die Umarmung von Charlie. Vor allem da in den letzten Tagen so wahnsinnig viel passiert war und ich immer noch total erschöpft war. Wir hatten uns echt über zwei Wochen nicht mehr gesehen, was schrecklich war. Schließlich waren wir beste Freundinnen verdammt. Eigentlich sahen wir uns fast jeden Tag oder telefonierten. Wir sahen uns nur dann nicht, wenn eine von uns im Urlaub war, aber dann hatten wir ja Handys. Aber jetzt hatten wir echt zwei Wochen keinen Kontakt mehr gehabt und das war viel zu lange. Wäre sie nicht jetzt vorbei gekommen, hätte ich sie sicher bald angerufen oder wäre bei ihr vorbei gekommen. Denn sowas ging ja nicht. Aber nun war sie hier. Sie fragte mich ob bei mir alles okey war und ich nickte nur, mit einem Lächeln im Gesicht. Ich freute mich echt wahnsinnig sie zu sehen und das verdrängte im Moment alles andere. Sie hatte besorgt geklungen, naja aber sie merkte ja immer sofort wenn etwas nicht stimmte. Ich sah sie an und sie legte ihre Hand an meine Wange, mein Lächeln wurde noch eine Spur breiter. Als die Blondine mich vorfreudig angrinst, konnte ich nicht anders, sie steckte mich total mit ihrer guten Laune an. Als sie Schokolade und eine DVD aus ihrer Handtasche holte klatschte ich fröhlich in die Hände und meinte: „Yaaay.. Girlsday.“ Charlie betrat dann die Wohnung und ich folgte ihr natürlich. Sie konnte hier eh machen was sie wollte, sie wohnte ja sowieso schon irgendwie hier. Ich schloss die Tür hinter ihr. „Do you want hot schocolade?“, fragte ich sie. Aber ich kannte ihre Antwort schon, also ging ich in die Küche und machte uns eine heiße Schokolade.

„Yaaay.. Girlsday.“ Bo klatschte fröhlich in die Hände und ich tat es ihr gleich. „Yaaay“, flötete ich gut gelaunt zurück und freute mich, dass ich sie erfolgreich aufgemuntert hatte. Zumindest für einen Augenblick.
Auf ihre Frage nach heißer Schokolade brauchte ich nicht antworten, Bo verschwand schon in der Küche als sie ihren Satz noch nicht ganz beendet hatte. Grinsend folgte ich ihr, nachdem ich meine Sneakers ausgezogen und die Handtasche beiseite gestellt hatte.
Bo's Haus war in Ordnung, nichts besonderes. Alles was man brauchte, aber kein Luxus. Man möchte denken es wäre unsinnig, dass wir die meiste Zeit hier verbrachten statt in unserer Villa. Aber wer meine Mom einmal kennengelernt hatte, fragte nie wieder, wieso ich selten Freunde zu mir einlud. Sie war echt Scary-Mom in Person.
„It's cold, hm?“, bemerkte ich mit einem skeptischen Blick auf ihr Outfit. „Why are you wearing … this.“ Ich runzelte die Stirn und schwang meinen Hintern auf die Arbeitsplatte, um Bo beim Kakao machen zuzusehen. Tatsächlich versuchte ich aber dahinter zu kommen, was genau mich an Bo so störte. Ein Außenstehender hätte sicher abgewunken Bo sei ganz normal, aber ich hatte ein komisches Gefühl in der Magengrube.

Wir beide freuten uns wie zwei kleine Kinder. Naja wir hatten uns ja ewig nicht mehr gesehen. Das hieß dann also für uns beide Schokolade, DVDs und nur wir zwei. Zum Glück hatte meine Mum irgendeine Probe oder so, ich hatte da schon lange den Durchblick verloren. Ich ging in die Küche um heiße Schokolade zu machen. Zuerst machte ich die Milch heiß und während diese langsam warm wurde, schmolz ich die Schoki. Nur um dann beides zusammen zu tun. Ich hätte auch Kakaopulver nehmen können, aber das hatte nur halb so gut geschmeckt. Während ich das tat, saß Charlie neben mir auf der Arbeitsfläche und sah mir zu. Dann stellte sie mir zwei kleine Fragen, die mein Lächeln etwas ins Wanken brachten, aber ich hatte mich schnell wieder gefangen. Wahrscheinlich bemerkte sie es trotzdem. Ich überlegte kurz was ich sagen konnte, denn ich wollte die Stimmung nicht ruinieren. „Because it’s cold. Mabey I’m getting ill.“, log ich sie an, aber ich probierte es so glaubhaft wie möglich rüber zu bringen, ich sah sie dabei sogar an. Sie hat die Stirn gerunzelt und mustert mich durchdringend. Wobei ich mich ziemlich unwohl fühle, denn sie wird mich sicher durchschauen. Trotzdem probiere ich es ab und an, also sie anzulügen. Meistens merkt sie es aber. Ich gieße dann die fertige heiße Schokolade in zwei Tassen. Einmal in Charlies Lieblingstasse und einmal in meine. Ja sie hat sogar schon ihre eigene Tasse hier. Schließlich wohnt sie ja schon fast hier und gehört praktisch zu Familie.

Bo machte in seliger Ruhe mit der Zubereitung der heißen Schokolade weiter, obwohl sie mit Sicherheit wusste, dass ich den Braten bereits gerochen hatte. „Because it’s cold. Maybe I’m getting ill.“ Ihr Versuch mich anzulügen, brachte mich zum lachen. Nach einem kurzen Augenblick verstummte ich jedoch wieder. „Stop lying to me. You're not good at it.“ Zumindest nicht, wenn ich es war, den sie versuchte anzulügen.
Bo nahm den Topf vom Herd und goss die Milch, die sie zuvor mit der Schokolade gemischt hatte, in zwei Tassen. Ich sah ihr schweigend dabei zu und nahm ihr schließlich eine ab. „Do you try to hide something under that ridiculous dress?“ Ich griff instinktiv nach ihrer Hand, um den Stoff des Pullis ihren Arm hochzuschieben. Zum Vorschein kamen zwei blau violette Flecken, die an ihren Ausläufen bereits eine grün gelbiche Färbung angenommen hatten. Mir blieb der Mund offen stehen.
Schockiert ließ ich ihren Arm los und starrte sie an. „W-what had happend to you!?“, schrie ich sie halblaut an. Ich wollte weinen, weil sie mir versucht hatte so etwas zu verschweigen. Ganz offensichtlich hatte ihr jemand weh getan und sie hatte nicht versucht sich von mir helfen zu lassen. Keine SMS, kein Anruf, nichts … Enttäuschung machte sich in mir breit. „I thought we are best friends...“, murmelte ich leise und wich ihrem Blick aus.

Als ich Charlie sagte, dass ich vielleicht dabei war krank zu werden, lachte sie. Etwas verwirrt sah ich sie an, was war denn daran lustig? Aber da sie kurz darauf etwas sagte, klärte sich diese Frage wie von selbst. Anscheinend hatte sie gelacht, weil sie gemerkt hatte, dass ich gelogen hatte und, dass es nicht besonders plausibel klang. Bei meiner Mum hatte es geklappt. Zwar nervte sie mich jetzt die ganze Zeit damit, dass ich doch Tee trinken sollte und damit das sie Fieber messen wollte, aber so war sie eben. Ich schaute sie schuldbewusst und entschuldigend an. Ich mochte es nicht, sie anzulügen, aber es musste nun mal sein, sonst machte sie sich nur zu viele Sorgen. Außerdem hatte ich ja vor ihr alles zu erzählen, aber eben erst später, nachdem wir einen schönen Tag gehabt hatten.
Ich hatte die heiße Schokolade fertig gemacht und in Tassen gefüllt. Ich wärmet meine Hände ein meiner Tasse, zwar waren diese nicht kalt, aber ich mochte es einfach, die Wärme auf meiner Haut zu spüren. Dann nahm ich einen Schluck, aber es war noch viel zu heiß, also stellte ich die Tasse noch mal weg. Was gut war, denn kurz darauf griff meine beste Freundin nach meiner Hand. Als ich merkte was sie vorhatte, wollte ich sie eigentlich aufhalten, aber es war zu spät, sie hatte schon meinen Ärmel nach oben geschoben und meine blauen Flecken gesehen. Mist, wie sollte ich ihr das jetzt schonend und nach und nach beibringen? Sie sah ziemlich schockiert aus und ihr stand sogar der Mund offen. Was ich irgendwie süß fand. Ich zuckte etwas zusammen, als sie mich auf einem anschrie. Naja es war nicht wirklich zu laut, aber ich erschrak einfach.
Was sie dann aber sagte, erschreckte mich mehr als alles andere. Es schockierte mich total und ich sah sie entgeistert an. Wie kam sie nur auf die Idee, dass wir jemals keine Freunde mehr sein würden? „Charlie, we ARE best friends. I want to tell it but later. Because you were so happy, and I don’t want to ruin this day.”, meinte ich und sah sie an. Ich wollte einfach, dass sie mich verstand und sah sie mit einem entschuldigenden Blick an. Ich hatte total das schlechte Gewissen, eigentlich hätte ich sie sofort anrufen sollen. „I tell you everything, but can we go in my room?“, fragte ich sie vorsichtig. Irgendwie wollte ich das nicht hier klären, nicht das meine Mum heimkam und etwas mithörte.

Bo sah mich entschuldigend an, aber gerade war mir nicht nach Blitz-Versöhnung. Klar tat sie mir Leid, weil sie traurig aussah und ich konnte meine beste Freundin so nicht sehen, aber auf der anderen Seite war ich zu schockiert. Wir hatten uns nie etwas verschwiegen.
„Charlie, we ARE best friends. I want to tell it but later. Because you were so happy, and I don’t want to ruin this day“, versuchte sie zu erklären.
Ich sah sie noch immer bestürzt an. „I can't talk to you as if nothing happend“, machte ich ihr klar und schob mich langsam von der Arbeitsplatte runter.  „I tell you everything, but can we go in my room?“ Ich nickte und folgte ihr schweigend die Treppe hinauf in ihr Zimmer. Meine Laune war am Nullpunkt, obwohl ich gespannt war, was sie mir gleich erzählen würde. War sie überfallen worden? Vergewaltigt? Hatte sie versucht eine Schlägerei zu verhindern und war zwischen die Fronten geraten?
Ich setzte mich auf ihr Bett und stellte die Tasse auf dem Nachtisch ab. „Let's go...“, seufzte ich mit einem Blick in Bo's Richtung.

Ich hatte total das schlechte Gewissen, weil ich ihr nichts davon erzählt hatte und ihr jetzt auch noch ins Gesicht gelogen hatte. Aber ich wollte selbst nicht daran erinnert werden, außerdem hatte ich auch ein wenig Angst vor ihrer Reaktion. Denn sicher würde sie mit mir leiden, wenn sie hörte was ich zu sagen hatte, mir würde es ja genauso gehen. Und irgendwie wollte ich das nicht, ich wollte sie davor bewahren. „Charlie I’m so sorry. I should have told you everything at the same day. But I couldn't do that. I had to handle that. Also I don’t want you worry about me.”, meinte ich ehrlich und sah sie dabei an. Ich hatte sie mit meinem Verhalten anscheinend verletzt und das war das letzte was ich gewollt hatte. Daraufhin das ich sagte, dass ich ihr alles in meinem Zimmer sagen wollte, nickte sie. Was mich etwas beruhigte. Ich ging die Treppe hoch und sie folgte mir. Wir hatten beide unsere Tassen mitgenommen. Ich stellte meine Tasse irgendwo ab und während sich Charlie auf mein Bett setzte, lief ich unruhig vor ihr auf und ab. Ich konnte dabei nicht still sitzen, es nahm mich einfach noch zu sehr mit. Dann begann ich von Anfang an zu erzählen. Von dem Frühstück mit Seth und dann von unserem Date, von unserem Streit und zu guter Letzt die Sache mit dem Club. „We were in the club and I must go to the toilett. On my way back, there was a guy who said he wants to talk to me outside. But I don’t want to, he didn’t realize that and pushed me outside. He wants to kiss me and something like that, of course I don’t want that…”, erzählte ich den Abend im Club genauer, doch dann stockte ich kurz und musste mich erst mal sammeln um dann weiter reden zu können. Schon wieder schwammen Tränen in meinen Augen, aber meine beste Freundin sollte das hören, wahrscheinlich war das am besten so, weil sie mir am besten helfen konnte, das zu verarbeiten. „If Seth didn’t stop that, the man would had raped me.”, meinte ich. So fertig mit erzählen, naja fast. Jetzt brauchte ich erst mal eine Pause, denn schon wieder liefen mir Tränen über die Wangen.

„Charlie I’m so sorry. I should have told you everything at the same day. But I could do that. I had to handle that. Also I don’t want you worry about me.” Bo versuchte sich zu rechtfertigen, aber ich blieb für den Moment kühl. Hörte ihr zwar zu, aber sagte nichts.
Bo begann zu erzählen und lief dabei permanent im Zimmer auf und ab. Es war zum Verrücktwerden. Sie erzählte, dass dieser Seth, der uns morgens überrascht hatte, mit ihr gefrühstückt hatte. Dass sie ein Date hatten und sie erzählte auch, dass sie abends in einem Club waren. In den Momenten, in denen sie inne hielt, fragte ich mich traurig, wo ich war als Bo so viel erlebte, wieso sie mich nicht eher informiert hatte und: Wer verdammt nochmal war dieser Seth? Kaum tauchte er auf, nahm das Unglück seinen Lauf.
„We were in the club and I must go to the toilett. On my way back, there was a guy who said he wants to talk to me outside. But I don’t want to, he didn’t realize that and pushed me outside. He wants to kiss me and something like that, of course I don’t want that…” Ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber ich wusste nicht was.
Bestürzt stand ich auf und hielt Bo davon ab weiter durchs Zimmer zu streunern, indem ich sie in den Arm nahm. „That fucking bastard“, murmelte ich wütend und drückte meine beste Freundin fest an mich.
„If Seth didn’t stoppt that, the man would had raped me“, erzählte sie weiter und begann zu weinen. Ich löste mich aus der Umarmung und wischte ich mit dem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht. „Can't believe what happend“, sagte ich, noch immer fassungslos. Ich betrachtete die Brünette und seufzte hörbar. „Is there anything I can do for you?“, fragte ich unsicher. Den Ärger darüber, dass sie mir nichts erzählt hatte, hatte ich längst vergessen.

Ich erzählte und erzählte. Ich hatte etwas Angst vor ihrer Reaktion, wenn ich Seths Namen erwähnen würde. Aber die erwartete Reaktion blieb aus, was mich etwas aus dem Konzept brachte, aber ich redete tapfer weiter. Irgendwie war ich eine echt schreckliche Freundin, ich hatte sie total vernachlässigt, in diesen zwei Wochen. Sonst erzählten wir uns immer alles, aber ich hatte ihr nichts von Seth erzählt. Nicht mal das von der Nacht in der sie dabei gewesen war, da sie so schnell verschwunden war, aber das würde ich ja jetzt nachholen. Ich konnte Charlie nicht ansehen, warum wusste ich selber nicht mal. Es tat einfach ganz schön weh, in meinem Herzen und auch die blauen Flecken. Aber sie tat genau das richtige, das was ich in diesem Moment mehr als alles andere brauchte, sie umarmte mich. Außerdem beschimpfte sie einen Unbekannten, was mich unter den ganzen Tränen zum Lachen brachte. Gott, wie lieb ich sie hatte, vor allem in diesem Moment. Sie löste sich aus der Umarmung und wischte mir dann die Tränen aus dem Gesicht, woraufhin ich ihr ein Lächeln schenkte. Sie fragte mich, ob sie etwas für mich tun konnte, aber ich schüttelte nur den Kopf. Dann drückte ich sie noch mal kurz an mich und murmelte: „Thank you for being here.“ Dann ließ ich sie erst mal los. Ich wischte mir die letzten Tränen aus dem Gesicht und als ich ganz aufgehört hatte zu weinen, fragte ich sie zögerlich: „Do you want to see the other bruises?“ Wenn nicht, war das auch okey. Aber ich hatte das Gefühl sie irgendwem zeigen zu müssen. Wenn ich sie schon nicht meiner Mum oder meiner Schwester zeigen konnte. Die beiden würden sicher ausflippen und dann durfte ich niemals mehr weg. Außerdem erzähle ich Charlie ja schon immer alles und ich stand ihr in der Hinsicht irgendwie näher.

„Thank you for being here.“ Ich lächelte flüchtig. „Why certainly! I would have been there earlier if I had known about it.“ Ich stand noch immer vor Bo und sah sie an. Sie hingegen wich meinem Blick aus wo sie nur konnte. Ihr ganzer Körper war angespannt, als durchlebe sie diese Horrornacht gerade ein zweites Mal.
Ich strich ihr eine lose Strähne hinters Ohr, während sie mich fragte:  „Do you want to see the other bruises?“ Ich nickte vorsichtig. Wenn mir dieses Arschloch zwischen die Finger kam, würde ich ihn eigenhändig erwürgen. Wie konnte ein Mensch so grausam sein?
Ich sah Bo dabei zu wie sie sich ihres übergroßen Pullis entledigte und staunte nicht schlecht als diverse Blessuren über ihren ganzen Körper verteilt zum Vorschein kamen.
„Holy shit...“, säuselte ich fassungslos und schüttelte immer wieder andächtig den Kopf. „Does it hurt badly?“, fragte ich besorgt, während ich vorsichtig über einige der Stellen strich, die am heftigsten aussahen. „How could this happen to you? I can't imagine. Did you tell anyone about it besides Seth and me?“ Ich ließ meinen Blick wieder in ihr Gesicht schweifen.

Sie sagte es zwar nicht wie ein Vorwurf, aber trotzdem bekam ich dadurch Schuldgefühle. Aber sie hatte gelächelt, also war sie nicht mehr so wütend auf mich. Ob ich es bereute meine beste Freundin bis jetzt nicht eingeweiht zu haben? Ja, ich bereute es, wahnsinnig. Hätte ich gewusst, dass das ganze hier, so ablaufen würde, hätte ich es sicher nicht so lange heraus gezögert. Es tat nämlich echt gut, mir das von der Seele zu reden, wo ich es doch meiner Mum hatte verschweigen müssen. Außerdem hatte ich dringend ihre Umarmung gebraucht, also Charlies.
Sie strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr und ich schenkte ihr ein Lächeln. Auf meine Frage hin nickte sie. Also zog ich mein Oberteil aus und tat meine Haare zur Seite. So konnte sie die blauen Flecken auf meiner rechten Schulter sehen, die sich bis zum Hals hoch zogen. Die an meinem Oberarm und an meinen Handgelenken und zu guter Letzt die, die an meiner Seite entlang gingen. Alles in allem musste ich wohl sehr schlimm aussehen. Denn mein Blondie war fassungslos und fluchte. „Not as bad as at the beginning.“, meinte ich ehrlich und fügte dann noch hinzu: „But it hurts.“ Sie strich vorsichtig über eine Stelle die wohl am schlimmsten aussah, was weh tat. Aber ich sagte nichts, sondern verzog nur kurz das Gesicht. Ich tatschte ja auch die ganze Zeit auf ihnen rum, denn blaue Flecken zogen sowas magisch an, meiner Meinung nach, das war schon immer so gewesen. „No, only Joyce and Levin know that. Because they were there. But I thing they doesn’t know the whole story.”, meinte ich.

Bo stand vor mir wie ein Häufchen Elend. Hätte ich vorher das Ausmaß ihrer Verletzungen gesehen, hätte ich mich vermutlich nicht getraut sie so intensiv zu umarmen.
„Not as bad as at the beginning.“, sagte sie, was ich mit einem andächtigen Nicken zur Kenntnis nahm. „Do you know the asshole's name?“, fragte ich und drehte mich um, um meine Tasse vom Nachtisch zu holen. Die heiße Schokolade war mittlerweile lauwarm, also ideal zum runterspülen. Ich nahm einen tiefen Schluck und wandte mich dann wieder meiner besten Freundin zu.
„If I had known it before I would have brought more chocolate.“ Grinsend ging ich ein paar Schritte zurück, um mich dann rücklings aufs Bett fallen zu lassen.
„We should watch a DVD and afterwards you'll tell me everything about this guy, called Seth“, schlug ich vor und merkte, dass meine Laune sich deutlich gebessert hatte. Ich konnte nie lange sauer auf Bo sein, egal was sie angestellt hatte. Und heute ging es ihr noch dazu scheiße, - das war sozusagen Bestrafung genug. Obwohl ich mir natürlich wünschen würde, dass ihr dieser Horrorabend nie passiert wäre.

Wusste ich seinen Namen? Ich kramte in meinem Gedächtnis, aber ich hatte keine Ahnung. „No, but I think Seth knows his name.“, meinte ich und sah sie dann wieder an. Hoffentlich hatte sie nicht vor sich mit ihm anzulegen, denn gegen einen wie ihn, hatte nicht mal so eine tolle und starke Frau wie Charlie eine Chance und ich wollte auf keinen Fall das es ihr genauso erging wie mir. Da würde ich lieber noch so eine Nacht in Kauf nehmen, als das sie verletzt wurde. Sie nahm einen Schluck von der heißen Schokolade und ich Lächelte sie an. Ja Schokolade war immer gut. Ich tat es ihr nach und trank auch etwas von meiner heißen Schokolade, welche aber man aber nicht mehr als heiß bezeichnen konnte. Charlie ließ sich aufs Bett fallen und ich legte mich neben sie. So lagen wir da Schulter an Schulter. „Okey, deal.“, meinte ich und lachte. Sie wäre nicht meine beste Freundin gewesen, wenn sie nicht alles über Seth hätte wissen wollen. „Which DVD do you want to watch?“, fragte ich sie. Meiner Meinung war sie heute dran mit auswählen. Wir hatten eh einen ähnlichen Filmgeschmack, also war es eh egal, welchen sie auswählen würde. Sicher würde ich ihn auch gut finden.

Bo ließ sich neben mich fallen. Schulter an Schulter lagen wir nebeneinander und wären Bo's Augen vom Weinen nicht leicht gerötet, hätte nichts ahnen lassen, was gerade eben passiert war.
„Which DVD do you want to watch?“, fragte sie mich. Ich stieß ein lautes „Hmmmm“, aus und schlug schließlich Girlsclub vor. Den hatten wir schon öfter gesehen, aber keiner von uns besaß noch Filme, die wir nicht beide kannten.
Ich richtete den Oberkörper auf und griff in meine Handtasche, die neben dem Bett stand. Heraus zog ich die besagte DVD und eine Tafel Schokolade. Ganz oldschool Vollmilch.
„Good for your soul.“ Grinsend schob ich Bo die Schoki zu, stand dann auf, um die DVD einzulegen. Schräg gegenüber von ihrem Bett stand der Fernseher inklusive DVD Player. Ich übersprang per Fernbedienung die anderen Filmvorschauen und startete den Film. Anschließend hüpfte ich schwungvoll zurück zu Bo aufs Bett.
„Let's goooo“, flötete ich zufrieden und kuschelte mich seitlich an die Brünette.

Ich hasste es zu weinen, denn dann lief immer meine Nase. Aber das war ja bei jedem Menschen so. Also schnappte ich mir einfach die Taschentuchpackung, wischte mir zuerst mit einem die verlaufene Schminke weg und putzte mir mit einem zweiten die Nase. Beide warf ich dann sofort weg. Danach ließ ich mich neben Charlie aufs Bett fallen. Als sie vorschlug, dass wir ja Girlsclub sehen konnten, nickte ich begeistert. Ich mochte den Film, es war einer von diesen, die man sich tausendmal anschauen konnte, ohne das er langweilig wurde. Und wir hatten ihn sicher schon wahnsinnig oft gesehen. Vielleicht sollten wir mal wieder in eine Videothek gehen und uns Filme ausleihen, denn keiner von uns besaß einen Film, den wir noch nicht öfters gesehen hatten. Meine beste Freundin hatte sich um Schokolade und DVDs gekümmert, die besagte DVD legte sie dann ein, aber davor reichte sie mir die Schoki. Ich erwiderte ihr grinsen und meinte: „Oh thank you.“ Dann öffnete ich die Packung, brach ein Stückchen ab und steckte es mir in den Mund. Hach ich liebte Vollmilchschokolade. Das war einfach die beste, außerdem half sie auch wirklich gehen fast alles. Dann startete die DVD und wir lagen beide da, mit dem Blick zum Fernseher und aneinander gekuschelt. So schauten wir uns meistens die Filme an. So konnte man auch am Besten mit fiebern. Dann hielt ich meinem Blondie die Schokotafel hin. Schließlich wollte ich nicht alles alleine futtern, wäre ja blöd, wenn nur ich Fett werden würde.

Nachdem Bo sich die letzten Tränen weggewischt und die Nase geputzt hatte, legte sie sich wieder neben mir. Aneinander gekuschelt schauten wir uns den Film an.
Cady Heron lebte die letzten Jahre bei ihren Eltern, die Zoologen sind, in Afrika und hatte dort Hausunterricht. Nachdem ihre Mutter eine Stelle an der Northwestern Universityangeboten bekommen hat, zieht Cady mit ihrer Familie nach Evanston, Illinois und muss nun zum ersten mal in ihrem Leben eine öffentliche Schule besuchen.
Ihre ersten Freunde an der neuen Schule, der North Shore High School, sind die beiden Außenseiter Damian und Janis. Schon bald kommt sie erstmals in Kontakt mit einer Clique namens The Plastics. Zu dieser Clique gehören die drei beliebtesten Mädchen der Schule: Regina George, Gretchen Wieners und Karen Smith. Die drei Mädchen bieten Cady die Angehörigkeit zu ihrer Clique an.
Zwar ist Cady anfangs skeptisch, aber ihre beiden Freunde Damian und Janis ermuntern sie dazu, dieser Clique beizutreten, um anschließend deren Geheimnisse auszuplaudern. Doch mit der Zeit wird Cady immer mehr eine von ihnen, ohne es selbst zu merken. Als sie sich schließlich in Reginas Ex-Freund Aaron verliebt, kommt es zu einer Serie von Intrigeninnerhalb der Gruppe.
(Auszug Wikipedia)
Der Abspann flimmerte über den Bildschirm. Ich schon mir noch schnell ein Stück Schoki in den Mund. „We're getting too old for that stuff“, stellte ich grinsend fest und löste mich langsam von Bo, um mich im Bett aufzurichten.
„There's something you wanted to tell me“, erinnerte ich sie. Die Musik des Hauptmenüs begann wieder von vorne zu laufen, aber im Augenblick störte mich das nicht. Ich wollte endlich wissen, was es mit diesem Seth auf sich hatte.

Charlie hatte irgendwie recht, langsam wurden wir echt zu alt für solche Filme. Vielleicht sollten wir uns das nächste Mal etwas Anspruchsvolleres ansehen, damit meinte ich auf keinen Fall eine Art Dokumentation oder so. Nein, sondern einfach einen Film für Erwachsene und nicht für Jugendliche. Am besten einen mit FSK 16 oder 18, das waren dann schon eher die Filme unserer Altersklasse. Wobei manche Teeniefilme einfach wunderschön waren und von denen bekam ich einfach nicht genug. Aber naja es gab auch andere gute Filme. Auf jeden Fall war Girlsclub nun aus und der Abspann lief. Und wie gesagt meine beste Freundin hatte total recht mit ihrer Aussage. Ich nickte. Ich schenkte ihr ein Grinsen, als sie erwähnte, dass ich ihr noch etwas sagen wollte. Sie hatte recht, aber irgendwie hatte ich etwas Angst vor ihrer Reaktion. Anscheinend hatte sie nämlich verdrängt, das Seth eben Seth war. Derjenige vor dem sie mich gewarnt hatte und vor dem sie Angst gehabt hatte. „Ähmm.. do you remember Seth? The guy from the club?“, fragte ich sie.

„Ähmm.. do you remember Seth? The guy from the club?“, begann Bo. Ich nickte mit undurchsichtiger Miene. „First of all I remember his bad shout. He's well known as a thug.“ Seth hatte wirklich keinen guten Ruf. Soweit ich gehört hatte, hatte er tatsächlich jemanden zu Tode geprügelt. Welcher Mensch tat so etwas? Bei einem solchen Umgang wunderte es mich nicht, dass Bo in Schwierigkeiten geriet.
Ich war kein Langweiler, sondern machte jeden Mist mit. Aber irgendwie gab es auch bei mir Grenzen und Seth schien einer dieser Menschen zu sein, der sie regelmäßig übertrat.
„I there's nothing more than friendship between you two“, murmelte ich mit flehender Stimme und taxierte die Blicke der Brünette. Es war logisch, dass sie dieses Gespräch weit möglich versucht hatte heraus zu schieben, aber jetzt war der Augenblick gekommen, in dem sie auspacken musste. Ich machte mich auf das Schlimmste gefasst.

Uff.. sein schlechter Ruf. Das war nicht gut, dass sie sich erinnerte. Ich wollte nicht, dass sie Vorurteile ihm gegenüber hatte. Er konnte zwar echt grob sein und hatte diesen Kerl da im Club total verprügelt. Aber die meiste Zeit hatte er mich echt gut behandelt. Außerdem mochte ich ihn echt gerne, also wollte ich natürlich auch, dass meine aller beste Freundin auf der Welt, ihn auch würde leiden können. Weil ich wahrscheinlich noch länger mit ihm zu tun haben würde, naja hoffentlich. Irgendwie war das schon witzig, am Anfang hatte ich Angst vor ihm gehabt und konnte ihn nicht schnell genug loswerden und jetzt sowas.
„We have no relation, but there is definitely more than a friendship.”, meinte ich, sie hatte mich zwar nicht gefragt, aber naja ich musste sie ja korrigieren. Denn sie sollte doch alles wissen. Ich musste einfach mit ihr darüber reden. Mit Mum oder meiner Schwester konnte ich zwar natürlich auch drüber reden, aber sie war eben Charlie und außerdem kannte sie als einzige die komplette Geschichte.

Bo wurde plötzlich ganz ruhig. Es kam mir vor, als würde sie das bewusst machen, um mich mitzureißen. Aber mir war gerade wirklich nicht danach, ruhig zu bleiben. Meine beste Freundin ging mit einem Schläger! „We have no relation, but there is definitely more than a friendship.” Okay, zumindest fast. Wenn Bo sagte, dass da mehr war als Freundschaft, dann waren sie schon so gut wie zusammen.
Ich schluckte schwer und versuchte mir ein Lächeln abzuringen. "I feel numb...", murmelte ich und schob ein tiefes Seufzen hinterher. "That are just too many crazy news." Ich griff nach Bo's Hand, um sie gleich darauf fest zu drücken. "But if you think he's right for you and you love him ... I'll cover your back, for sure." Obwohl es mir schwer fiel, wusste ich, dass ich Bo vertrauen musste. Sie war zwar oft naiv, aber ganz sicher niemand, der sein Herz Hals über Kopf an einen Spinner verlor, - zumindest hoffte ich, dass ich mit dieser Einschätzung richtig lag.
Ich warf einen kurzen Blick auf meine Armbanduhr und stellte erschrocken fest, dass es bereits halb 7 war. Um 7 Uhr hatte ich Tanztraining. "Oh shit, I'll be late..." Ich hielt Bo meine Uhr unter die Nase. Sie wusste, dass ich 3 Mal die Woche in einer Tanzgruppe trainierte, seit ich denken konnte.
"Sweetheart, I have to go ... I call you tomorrow, okay?" Ich schlang meine Arme um sie und drückte sie zum Abschied fest an mich, ehe ich ihr noch einen Kuss auf die Wange gab.
Anschließend verließ ich regelrecht fluchtartig ihr Zimmer und dann das Haus und joggte den kompletten Rückweg zu mir zuhause. Mir blieb keine Viertelstunde mehr, um mich umzuziehen und meine Tasche zu packen. Fuck!

Sie versuchte zu Lächeln, aber irgendwie schien es nicht ganz zu klappen. Naja wahrscheinlich klappte es schon, nur ich durchschaute es eben. Sie war kein bisschen begeistert, von meiner Aussage. Konnte ich aber auch irgendwie verstehen. Und das was sie dann sagte versetzte mir einen kleinen Stich und dann seufzte sie. Ich sah sie an und wartete darauf, dass sie noch etwas sagte oder tat. Ich hatte einfach keine Ahnung wie ich das nun verstehen oder aufnehmen sollte. Naja bis sie meine Hand nahm und sie fest drückte, ich drückte zurück. Das was Charlie aber dann sagte, ließ mir einen Stein vom Herzen fallen. Ich war so erleichtert, dass mich meine beste Freundin nicht enttäuscht hatte. Das hatte sie noch nie und dafür liebte ich sie. Ich gehofft das sowas kam, ja sogar damit gerechnet. Aber trotzdem hatte ich Angst davor gehabt, was passierte wenn sie anders reagierte. Aber das hatte sie nicht und dafür war ich ihr dankbar. Weswegen ich mich auch bei ihr bedankte und sie ganz fest an mich drückte. Ich hab echt die beste Freundin auf der Welt. Charlie war auch diesmal, obwohl sie nicht begeistert war, auf meiner Seite und für mich da. Wie immer stärkte sie mir den Rücken und vertraute auf mich. Das taten wir beide gegenseitig. Deswegen passten wir auch so gut zusammen und ich war wahnsinnig froh sie zu haben. Weil ich sie einfach brauchte. Mein Blondie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr und hielt sie mir dann vor die Nase. Oh ja sie hatte recht, sie würde echt zu spät kommen, wenn sie sich nicht beeilte. Schon Ewigkeiten war sie in dieser Tanzgruppe. Dreimal wöchentlich trafen sie sich und heute war einer dieser Tage. Also musste Charlie wirklich los. „Yes please.“, meinte ich und erwiderte ihre Abschiedsumarmung. Dann gab sie mir noch einen Kuss auf die Wange und war verschwunden. Lächelnd ließ ich mich auf mein Bett fallen und freute mich, dass ich bis auf einige wenige Zwischenfälle in letzter Zeit ziemliches Glück gehabt hatte.