Seth & Noah & Bo | Bo's home | afternoon

Oh mein Gott war ich nervös. Heute würde Noah zu Besuch vorbei kommen, normalerweise freute ich mich auf diese Besuche, aber diesmal hatte ich auch ein wenig Angst davor. Ich sah sie in letzter Zeit einfach viel zu selten und das musste sich wieder ändern. Aber heute hatte ich irgendwie etwas Besonderes geplant. Noah würde meinen.. was war er eigentlich für mich? Konnte ich ihn schon als festen Freund bezeichnen? Ich war mir nicht sicher. Auf jeden Fall würde sie Seth kennen lernen. Na gut, ich glaube schon das wir fest zusammen waren, ja oder? Vielleicht hätte ich darüber noch mal mit ihm reden sollen. Bei diesen Gedanken hing ich gerade fest, als er ankam. Gut er war vor Noah da, perfekt. Ich begrüßte ihn mit einem Lächeln, aber bevor er irgendwas machen oder sagen konnte, fragte ich ihn ohne lange Rede: „Do we have a realitionsship?“ Dann ließ ich ihn erst mal rein und schloss die Türe hinter ihm. Weil ich wollte nicht das meine Schwester ankam und wir im Türrahmen standen. Das war irgendwie kein so schöner empfang. Vor allem weil sie noch nicht wusste das ich mit Seth zusammen war, naja falls wir es waren.

Ich fuhr viel zu schnell, bestimmt dreißig kmh über der Geschwindigkeitsbegrenzung und trotzdem hatte ich bislang erst einen einzigen Strafzettel bekommen. Fuck da police, hahah. Wenige Minuten später parkte ich vor Bo's Haus, stieg aus und zog mir meine graue Beaniemütze über den Kopf, ehe ich die Straße überquerte. Soweit ich informiert war, würde ich heute ihre Schwester kennenlernen. Aus welchem Grund auch immer. Ich betätigte gefühlte eintausend Mal den Klingelknopf, just for fun, weil ich wusste, dass Bo's Mutter nicht Zuhause war und mein Mädchen demnach der einzige Mensch war, dem ich damit auf die Nerven gehen konnte. Die Tür ging auf. Mein von Grübchen geziertes Grinsen zeichnete sich auf meinem Gesicht ab und als ich sie auf meine Art begrüßen wollte, warf sie mir erst einmal eine Frage an den Kopf, mit der ich zugegeben nicht gerechnet hatte. "Uhm", machte ich und schlüpfte ins Haus, ehe sie die Tür hinter mir schloss. Ich drehte mich zu ihr herum und hob meine Hand, um damit ihr Kinn anzuheben. "Well, you're mine, so.. yep, I think we do." Meine Hand sank wieder und ich trat stattdessen auf Bo zu, drängte sie nach hinten, bis ihr Rücken gegen die Wand traf. "I missed you a lot", grinste ich, ehe ich meine Lippen fest auf ihre presste.

Seth war endlich da und schon nervte er mich, indem er dauerklingelte. Aber das beendete ich, indem ich die Tür aufriss und naja bevor er irgendetwas tun konnte um mich richtig zu begrüßen, bombardierte ich ihn schon mit meiner Frage. Welche mir schon ewig auf dem Herzen lag. Naja seitdem es irgendwie nach mehr als nur Freundschaft zwischen uns aussah. Bevor er antworten musste, ließ ich ihn erst mal eintreten. Er hob mein Kinn an und ich sah ihm in die Augen. Irgendwie war ich mit seiner Antwort zufrieden, was wohl daran lag, das ich mich mittlerweile hoffnungslos in ihn verliebt hatte. Also schenkte ich ihm auf seine Antwort hin ein glückliches Lächeln. Bevor ich aber irgendetwas sagen konnte, redete er schon weiter. „I missed you too.“, meinte ich und dann küsste er mich schon. Er hatte mich gegen die Wand gedrückt, aber nicht so, dass es weh tat. Was etwas Gutes hatte, denn so konnten meine Beine nicht unter mir wegklappen, denn der Kuss ließ mich dahin schmelzen. Ich legte ihm die Arme um. Doch dann klingelte es plötzlich und ich fuhr erschrocken zusammen. Das musste wohl meine Schwester sein. Vor lauter Seth hatte ich das föllig vergessen und zum Glück auch meine Angst. Ich drückte ihn sanft weg und schenkte ihm ein Lächeln. „Wait a secound. Now you will meet Noah.“, meinte ich und dann öffnete ich die Haustüre.

Vor mir stand meine Schwester, so wunderschön wie eh und je. Ich hatte sie echt wahnsinnig vermisst und das sagte ich ihr dann auch. Wir fielen uns um den Hals. Irgendwie wirkte sie auf mich ein wenig traurig, aber vielleicht sollte ich sie lieber darauf ansprechen, wenn wir alleine waren. Zwar wusste sie nicht das Seth drinnen auf sie wartete, aber sicher wollte sie das nicht vor Publikum klären. Wir lösten uns voneinander und ich sah sie prüfend an. „How are you?“, fragte ich sie und ja, irgendwie wirkte sie auf mich etwas traurig.

„I missed you too.“ Genau das hatte ich hören wollen. Meine Lippen waren stets auf ihre gepresst, während sich ihre Arme um meinen Hals legten und ich mich daraufhin noch enger an sie drückte, sodass kein Zentimeter mehr zwischen uns Platz hatte. Sekunden später klingelte es an der Tür und ich ließ nur widerwillig zu, dass Bo mich von sich schob. Ich fuhr mir mit der Zunge über die Lippen und drehte mich schließlich, um ins Wohnzimmer zu laufen, in welchem ich übrigens noch nie war. Gut, jetzt schon. Ich sah mich um und schlenderte auf ein Sideboard zu, auf welchem ich einige Familienfotos entdeckt hatte. Die 12- oder vielleicht 13-jährige Bo, die auf einem der Bilder zu sehen war, ließ mich schmunzeln. Daneben stand vermutlich ihre Schwester und im Hintergrund war ein Mann zu sehen, der irgendetwas im Garten machte. Könnte ihr Vater sein. Mir fiel auf, dass ich ihm noch nie begegnet war, weshalb ich kurz die Stirn runzelte. Sekunden später betrachteten meine jadegrünen Augen allerdings das nächste Foto, welches mich wieder zum lächeln brachte. Bo in Kleid, neben ihr ein Typ mit blonden, hochgegelten Haaren. Ich tippte mal auf Abschlussball. Und so sehr ich es auch versuchte, ich konnte nicht aufhören, den Typen mit meinem Blick zu durchbohren. Also mal ehrlich, im Gegensatz zu dem war ich ja wohl ein Sechser im Lotto! Gut, eigentlich war ich das immer, egal mit welchem Kerl man mich verglich. Eingebildet? Ich? Näää. Aus dem Flur hörte ich Stimmen, also schlenderte ich langsam zurück und blieb im Türrahmen zwischen Wohnzimmer und Flur stehen. Sie würden mich schon bemerken.

Als es klingelte drückte ich Seth sanft weg. Eigentlich wollte ich ihn einfach nur noch weiter küssen und die Welt um mich herum bis auf ihn vergessen. Aber das konnte ich nicht machen, denn Noah, meine Schwester stand vor der Tür und ich hatte sie eingeladen. Deswegen hatte ich mich ja von meinem Freund gelöst. Ja wir waren jetzt offiziell zusammen und allein ihn in Gedanken meinen Freund zu nennen ließ mein Herz vor Freude anschwellen. Ich grinste Seth an, als er sich mit der Zunge über die Lippen fuhr und drückte ihm noch einen kleinen Kuss auf die Wange, dann öffnete ich die Haustüre. Der dunkelhaarige verschwand solange im Wohnzimmer.

Ich hatte Noah begrüßt, so wie wir es immer taten. Mit einer längeren Umarmung und dann fragte ich sie gleich mal, wies ihr ging. Auf mich machte sie den Eindruck, als wäre sie wegen irgendetwas bedrückt und naja da sie meine Schwester war, wollte ich der Sache natürlich auf den Grund gehen. Aber anscheinend wollte sie das nicht, denn sie schüttelte den Kopf und sagte mir, dass alles okey sei. Sie drängte sich an mir vorbei, bevor ich auf ihre Frage antworten konnte. Aber das wollte ich auch gar nicht, also antworten, denn ich wurde wieder nervös. Was wenn sie Seth nicht mochte oder so? Wobei Mum mochte ihn auch total gerne und ich auch, also warum sollte Noah ihn nicht mögen? Keine Ahnung, aber wie immer machte ich mir halt einfach Sorgen und ging von dem schlimmsten aus.

Und dann entdeckte die Blondine ihn. Leider konnte ich ihr Gesicht nicht sehen, denn sie war voraus gegangen und hatte mich am Arm hinter sich hergezogen in Richtung Wohnzimmer. Sie drehte sich wieder zu mir um und schon wurde ich mit Fragen bombardiert. Etwas überfordert sah ich sie an und warf dann Seth einen kurzen Blick zu. Dann antwortete ich und während ich sprach, bereitete sich ein Lächeln in meinem Gesicht aus: „He is no stranger. Noah, thats Seth.. my.. boyfriend.“ Ich schenkte meinem Freund ein verliebtes Lächeln bevor ich wieder meine Schwester ansah. So jetzt war es raus und ich war auf ihre Reaktion gespannt. Während ich wartete, rückte ich langsam immer näher zu ihm. Bis ich neben ihm stand und seine Hand nehmen konnte, was ich auch tat.

Ich hatte meinen kleinen Rundgang beendet und lehnte abwartend im Türrahmen, während Bo ihre Schwester begrüßte und letztlich die Tür hinter ihr schloss. Sekunden später entdeckte diese mich bereits und warf mir irritierte Blicke zu, die ich vollkommen neutral erwiderte. Offenbar hatte Bo ihr nicht erzählt, dass sie heute auf mich treffen würde, denn anders konnte ich mir ihre Reaktion nicht erklären. „He's no stranger. Noah, that's Seth.. my.. boyfriend.“ Das Wort gefiel ihr offenbar, zumindest machte es auf mich den Anschein, also grinste ich im Gegenzug etwas. Sie kam langsam auf mich zu, also löste ich vom Türrahmen und trat einen Schritt nach vorne, ehe Bo sich meine Hand schnappte. "Hi", sagte ich knapp an Noah gewandt und lächelte. "You didn't tell your sister that I'd be here?", fragte ich Bo und grinste sie an. "That's not very nice" Ich entzog ihr meine Hand und schlang sie stattdessen um ihre Taille, um sie seitlich an mich zu ziehen. "I'll have to punish you for that", flüsterte ich ihr ins Ohr, sodass nur sie es hören konnte, und ein Grinsen legte sich auf meine Lippen. "It's a pleasure to meet you", wende ich mich dann doch direkt an ihre Schwester, trete einen Schritt nach vorne und halte ihr meine Hand hin. Wenn ich will, kann ich der perfekte Schwiegersohn sein. Oder in dem Fall: der perfekte Schwager. Auch wenn ich das Wort nicht leiden kann.

Als Seth mich angrinste, erwiderte ich sein Grinsen glücklich. In diesem Moment schien irgendwie alles perfekt zu sein, wobei ich immer noch ein wenig Angst vor der Reaktion meiner Schwester hatte. Aber natürlich enttäuschte sie mich nicht. Auf die Frage von meinem Freund hin, zuckte ich nur mit den Schultern. Keine Ahnung wieso, ich hatte nicht daran gedacht. Seth schlang mir einen Arm um die Taille und ich lehnte mich automatisch ein bisschen näher zu ihm. Auf seinen Kommentar hin, was nur für mich bestimmt war, musste ich grinsen. Ich beobachtete die beiden, wie sie sich die Hand schüttelten und lächelte. Ich hatte Noah schon die ganze Zeit beobachtet und so auch das Mienenspiel auf ihrem Gesicht mitbekommen. Ich war auch etwas rot geworden, nachdem Kuss von Seth und mir. Ich war etwas überfordert als Noah mich mit Fragen bombardierte, kam aber gar nicht dazu eine einzige zu beantworten, denn dann fiel sie uns beiden schon um den Hals. Ich erwiderte die Umarmung natürlich. Ich war so glücklich über ihre Reaktion, dass ich vor Freude hätte platzen können. Dann war die Umarmung auch schon wieder vorbei. Ich nahm jeden von ihnen an eine Hand und zog sie mit ins Wohnzimmer, dann schlüpfte ich in die Rolle der Gastgeberin und fragte: „Do you want to drink something?“ Natürlich an beide gewandt.

Zugegeben, ich hatte mir das Kennenlernen ihrer Verwandtschaft schlimmer vorgestellt. Vielleicht, weil ich davon ausgegangen war, dass der ein oder andere schon von mir gehört hatte und somit wusste, was ich vor fast vier Jahren zustande gebracht hatte. Totschlag. Allerdings war es auch nur ihre Schwester, der ich mich heute stellen musste. Wer weiß, was da noch auf mich zukam. "Oh my god, Bo finally has a boyfriend! Why didn't you tell me earlier about it? How long have you been a couple? I'm just not there for a longer period and already missing something." Ich schmunzelte und hoffte, dass Bo das Antworten übernehmen würde. Allerdings kam sie gar nicht dazu, da ihre Schwester zuerst sie in eine feste Umarmung zog, und dann auch mich. "Thank you", murmelte ich amüsiert, als sie uns wild beglückwünschte. Offenbar hatte sie wirklich keinen blassen Schimmer von meinem schlechten Ruf, den ich mir unfreiwillig angeeignet hatte. „Do you want to drink something?“ Bo zog uns ins Wohnzimmer, in welchem ich mich vor wenigen Minuten bereits etwas umgesehen hatte. "No, thanks, I'm fine", erwiderte ich und schob die Hände in die Hosentaschen. So, da standen wir nun.

Ja, ich hätte etwas ruhiger reagieren können, aber die Betonung liegt auf hätte. Wer würde denn bitteschön anders reagieren, wenn die kleine Schwester, dir ihren ersten Freund vorstellt? Meine Reaktion war berechtigt. Bo´s Stimme riss mich aus meinen Gedanken, über mein Verhalten. „Do you want to drink something?“ Mit diesen Worten zog sie Seth und auch meine Wenigkeit hinter sich in das Wohnzimmer, dass mir wie der Rest des Hauses total vertraut vorkam. Ok, dass war verständlich. Immerhin hatte ich hier früher gelebt. Um Bo endlich auf ihre Frage antworten zu können, sagte ich mit ernster Stimme: ,, Bo? Was this question serious? I still live in this house and knows where the kitchen is. Then I can get myself something to drink." Ihr Freund antwortete mit einem verneinte auf ihr Angebot. Da wir nur dumm herunstanden und ich ja ihrgendwie zu Hause war, ging ich in Richtung Sofa und schmiss mich schon fast rein. Wie ich das Möbelstück vermisst hatte, denn dort hatte ich früher immer drin gelegen. An Bo und Seth gerichtet machte ich eine einladende Handbewegung, mit den Worten: ,,And you can also sit down." Die beiden standen ja immer noch wie nicht abheolt herum.