X | Joyce & Luke | Joyce' home | 3 PM

Gut gelaunt machte ich mich zu Fuß auf den Weg Joyce einen Überraschungsbesuch abzustatten. Joyce war meine Ex-Freundin, aber das war jetzt schon ein paar Jahre her. Seitdem waren wir einfach gut befreundet. Bevor sie mit ihrem Neuen zusammen gekommen war, Jace wenn ich mich recht erinnerte, hatten wir hin und wieder Spaß auf einer Party. Nix Weltbewegendes und keinen von uns beiden hatte das auf die Idee gebracht, es nochmal miteinander zu versuchen.
Die Hände in den Hosentaschen vergraben, bog ich in die Straße ein, in der Joyce wohnte. Währenddessen schweiften meine Gedanken zu Emily. Wir hatten die Tage viel Zeit zusammen verbracht und ich wurde noch nicht schlau aus ihr. Einerseits war sie humorvoll und lachte viel, andererseits abweisend und unterkühlt. Als wollte sie sich gegen ihre positiven Gefühle wehren.
Ich atmete laut aus. Ich war nicht gut im analysieren von Frauen. Da steckte meistens doch mehr dahinter, als die simplen Gedankengänge, die mir spontan einfielen.
Schließlich stand ich vor Joyce' Tür. Ich drückte den Klingelknopf und wartete geduldig.

.

My Outfit

Ich streifte mir mein Pinkes Top über und packte meine Tasche. Ich wollte ins Fitnesstudio, da ich dort etwas länger nicht mehr gewesen war. Meine Arme und meine Hüfte waren immer noch ziemlich blau, aber meistens wr um diese Uhrzeit nicht viel im Fitnesstudio los. Ich ging noch einmal ins Bad und überprüfte mein Aussehen. Ich sah, wie eigentlich immer, ziemlich gut aus, abgesehen von meinen ganzen blauen Flecken. Ich seufzte und strich darüber. Immer hin waren sie nicht mehr so geschwollen, sondern nur noch farbig. Ich nahm mir meine Schwarze Jacke und packte sie mit in die Tasche, ebenso meinen IPod. Gerade als ich meine Schuhe ausgesucht hatte, klingelte es. Ich war ein wenig verwundert, und auch ängstlich. Ehrlich gesagt wollte ich nicht, dass Jace hier ankam, aber auf der anderen Seite hatte er ja immernoch einen Schlüssel. Ich drückte auf den Knopf, der die Eingangstüre öffnete. Wer auch immer da unten war durfte jetzt erstmal hier hoch, also in den zweiten Stock laufen. Danach öffnete ich auch meine Wohnungstüre und trat heraus. "Hello?", fragte ich immer noch unsicher und ängstlich, da ich noch nicht erkennen konnte, wer da die Treppe hinauf kam.

Der Türmechanismus surrte. Ich drückte gegen die Tür und betrat den Flur. Joyce wohnte im zweiten Stock. Gerade als ich die erste Treppe erklommen hatte, hörte ich ihre glockenhelle Stimme. „Hello?“ „It's me, Joyci“, gab ich gut gelaunt zurück und nahm zwei Treppenstufen auf einmal, um den Aufstieg zu verkürzen.
Oben angekommen stand die kleine Brünette bereits in ihrer Tür. Offenbar fehlte den Mädels in London das Gen zum Wachsen, - Sie waren alle Miniaturgestalten.
„Suuurpriiise“, flötete ich und zog Joyce von der Türschwelle in meine Arme. Sie sah ungewohnt sportlich aus. Kritisch nahm ich einen Meter Abstand und beäugte sie. „Do you want to declare hostilities against the calories?“, fragte ich sie breit grinsend und schob mich an ihr vorbei in die Wohnung. Insofern sie wirklich Sport machen wollte, musste sie diesen vitalen Plan vorerst auf Eis legen.

Immernoch gespannt blickte ich auf das Treppenhaus, als ein Junge oben ankam. "Luke!", rief ich erfreut auf und ließ mich in seine Umarmung ziehen. Ich musste lachen, er war echt ein perfekter Aufmunterer, und die einzige Person die mich so nennen durfte. Luke beäugte mich und ich musste erneut lachen. "Well I do enough Sport.", meinte ich auf seine Bemerkung hin, was ich wirklich tat. "But you could Need some more Sport.", meinte ich neckend und tippte mit meinem Finger auf sein Sixpack. Luke brauchte echt nichts an seiner Figur zu ändern, jedenfalls nicht meiner Meinung nach. Ich fand er sah ziemlich gut aus, eigentlich war es eine Schande, dass er nicht mehr meiner war, aber wir hatten uns echt ausinander gelebt. Luke schob sich an mir vorbei und betrat die Wohnung. Eigentlich musste er sich hier ja noch relativ gut auskennen, er war ja nicht gerade selten hier gewesen. "How is my Little Boy?", fragte ich ihn schließlich lachend. Ja, er hatte sichtlich meine Stimmung gerettet und ich liebte es ihn auf zu ziehen. "Not a new Girl?", meinte ich provozierend und grinste. Wir nahmen uns solche Sachen gegenüber eigentlich nie übel.

"Well I do enough Sport." Ich zog die linke Augenbraue hoch. Andererseits: Ich hatte bei Mädels lieber etwas Hüftspeck als dass ihre Oberarme meinen Konkurrenz machten.
Sie tippte grinsend auf meinen Bauch. "But you could Need some more Sport." „Don't think so. Should I take off my shirt to prove it?“, fragte ich ebenfalls breit grinsend und drehte mich in ihrer Wohnung einmal um die eigene Achse. Ich war länger nicht mehr hier gewesen. Ihr Lover, Jace hieß er glaube ich, sah seine Freundin offenbar nicht gerne in männlicher Gesellschaft.
"Not a new Girl?", erkundigte sich Joyce schließlich. Sie klang dabei ausgesprochen sachlich. Ich zuckte mit den Schultern. „Same story like ever. Girls for a night and sometimes for two“, beantwortete ich ihre Frage und sah sie dabei gleichgültig an. Die Sache mit Emily war noch nicht spruchreif, zumal bisher nichts körperliches gelaufen war. Und über mein Innerstes, falls ich so etwas überhaupt hatte, sprach ich nicht einmal mit Joyce.
„And what about Jace?“ Ich sah mich nochmal einmal prüfend im Zimmer um. „I guess he's sitting in a corner, just waiting to kill me 'cause I came to see you.“ Lachend fuhr ich mir mit den Fingern durch die Haare.

Als er bloß die Augenbraue hob streckte ich ihm bloß die Zunge raus. Wenn ich als Model keinen Sport machen würde wär das nicht so gut, oder? "Oh yes, why not.", antwortete ich dann, auf die Frage ob er sein T-Shirt ausziehen solle um es zu beweisen.
Luke sah sich um und antwortete dann auf meine Frage. "Oh yes, Girls Attention please, Playboy Luke is back.", meinte ich ironisch und lächelte. Aber eigentlich war er echt ein begehrenswerter Typ. Sah gut aus, war nett eigentlich perfekt. Jedenfalls für ein paar Nächte. Obwohl wir es relativ lange mit einander ausgehalten hatten.
Als er einen bestimmten Namen in den Mund nahm, verschwand mein Lächeln automatisch, die Trauer und Wut machte sich in mir breit. "Nothing.", meinte ich schließlich und meine Schwellung am Oberarm pochte, sodass ich daran fasste. War diese Schwellung das letzte, was ich von Jace erlebt hatte. "No, I think he wont." Ich wusste inzwischen, dass Jace im Krankenhaus lag, in einer relativ schlechter Verfassung wahrscheinlich. Mehr wusste ich noch nicht, aber ich wollte es auch nicht wissen. Luke fuhr sich durch die Haare, genau der Luke den ich kannte.

 "Oh yes, why not." Es käme ganz schön verzweifelt, würde ich mich hier und jetzt vor meiner Ex-Freundin entblößen, weshalb ich grinsend eine abwinkende Handbewegung machte. „Maybe later“, vertröstete ich sie.
"Oh yes, Girls Attention please, Playboy Luke is back." Lachend hob ich die Arme und ließ sie begleitet von einem theatralischen Seufzen wieder sinken. „Can't help, I'm just too attractive“, scherzte ich und schlenderte durch die Wohnung, um mich schließlich auf die Couch sinken zu lassen.
Joyce wurde plötzlich ernst. Ihr ganzer Körper krampfte und sie fasste sich reflexartig an den Oberarm. Ich legte die Stirn in Falten. „Is there I anything I should know?“, wollte ich wissen. Sie stand noch immer mitten im Raum. „What about the arm you're holding?“ Ich kannte Joyce inzwischen gut genug, um ihre Reaktionen einschätzen zu können. Ich stand wieder auf und kam zu ihr rüber. „Take off your jacket“, befahl ich ihr barsch. Ich wollte wissen, was los war.

"Oh, now I am very sad, you know that?", meinte ich ironisch und setzte eine traurige Miene auf bevor ich lächelte. Er tröstete mich, indem er es auf später verschob. "Yay, can't wait for it." Und hallo Ironie.
Er hob die Arme und meinte er wäre zu heiß, was nun wirklich witzig war. Er war zwar heiß, aber die Art wie er es sagte, göttlich. "Mhm", meinte ich, und nickte als verstände ich sein Problem. "Poor Baby, cry yourself a river, build a Bridge and get over.", fügte ich dem noch hinzu und tätschelte seinen Arm.
Meine Reaktion ar viel zu offensichtlich gewesen, leider. ch seufzte schwer. "We broke up yesterday.", sagte ich schließlich, was so einigermaßen der Wahrheit entsprach. Er fragte mich nach meinem Arm und schließlich meinte ich nur. "It's nothing.", und ließ ihn Reflexartig los. Als Luke mir dann allerdings befahl die Jacke aus zu ziehen, konnte ich schlecht noch weiter herum lügen und zog sie aus. Man sah nun mehrere blau-violette große Flecken, die meine sonst unversehrte Haut bedeckten. Ich räusperte mich und meinte "Am I allowed to put my Jacket on now?", wobei ich wieder leicht lächelte.

 "Poor Baby, cry yourself a river, build a Bridge and get over." Lachend ließ ich ihr Arm-tätscheln über mich ergehen. „Hard life“, fügte ich noch hinzu und lächelte, was jedoch bei ihren nächsten Worten verschwand.  "We broke up yesterday." Ich verzog den Mund. „I guess it's better this way.“ Ich mochte diesen Jace nicht. Seitdem Joyce mit diesem Typen verkehrte, kam man kaum noch an sie ran.
Als ich von ihr verlangte, die Jacke auszuziehen, sträubte sie sich erst.  "It's nothing." Misstrauisch zog ich den Reißverschluss runter und wartete, bis sie sich komplett entledigte. Zum Vorschein kamen dutzende blau-violette Flecken. „What the hell“, stöhnte ich gereizt. „Hope he got the right punishment for that.“ Ich griff nach ihrem Arm und zog ihn zu mir, um die Wunden aus nächster Nähe betrachten zu können. „That fucking bastard. Joyce, listen ...“, begann ich und plötzlich klang meine Stimme äußerst streng und besorgt zugleich. „... you'll never meet him again. Promise it.“ Wüsste ich wo dieser Jace wohnte oder wo er sich normalerweise rumtrieb, hätte ich keine Sekunde gezögert auf der Stelle zu ihm zu fahren. Ich hatte kein Problem damit, mich mit jemandem zu schlagen, aber ich hatte ein Problem mit Menschen, die sich an Schwächeren vergingen.
"Am I allowed to put my Jacket on now?" Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen. Ich spürte, wie die Wut in mir drinnen nachließ. „Of course“, murmelte ich. Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, wäre ich jetzt vermutlich um einen dummen Spruch ärmer.

Luke meinte es sei ein hartes Leben und ich nickte bemitleidigend. "Yes it is."
Sein Satz überzeugte mich nicht wirklich, da ich selbst nicht der Ansicht war, aber das musste er ja nicht erfahren. "Why did I know, that ou would say that?", fragte ich ihn mit verzweifeltem Blick. Warum hatten das alle gemerkt außer ich? Verdammte rosarote Brille.
Luke stöhnte gereizt, als er meinen Arm sah. "Well, when I saw him last time he didn't look that nice." Ich schüttelte mich, als ich die Erinnerung an das ganze Blut zurück erlangte. Seine besorgte Stimme erzeugte Gänsehaut auf meinen Armen. Ich hatte ihn solange nicht mehr bei mir gehabt und echt vermisst. "I... I will try it.", meinte ich. Aber ich wusste es würde nicht leicht werden.
Auf meine Anspielung hin, murmelte er nur etwas. "Oh Come on. It's not that terrible."

 "Well, when I saw him last time he didn't look that nice." Schmunzelnd sah ich sie an. "Hope so", kommentierte ich ihre Worte gleichgültig. "I... I will try it." Ein Versuch war zwar kein Versprechen, aber ich gab mich vorerst damit zufrieden. „We should seal the deal on a beer. Do you have something here?“, fragte ich sie und versenkte die Hände in den Hosentaschen, während ich Richtung Küche schlenderte. Obwohl Joyce ein Mädel war, hatte sie meistens Bier da. Vermutlich wegen Jace und diesem Seth und natürlich wegen mir.
Ich zog den Kühlschrank auf und tatsächlich: drei ordentlich nebeneinander gereihte Dosen Bier. „Good girl“, lobte ich sie zufrieden und reichte ihr eine der anderen Dosen. Zischend öffnete ich meine und hob sie ihr entgegen. „Upon a life without this bastard, called Jace“, prostete ich grinsend. „I can't understand that you've chosen someone like him after getting rid of some like me.“ Lachend zwinkerte ich ihr zu. Aber im Ernst: Wie kann man jemanden wie Jace lieben, wenn man weiß, wie es ist, jemanden wie mich zu haben? Crazy world.

Luke schmunzelte und meinte er würde es hoffen. Ich seufzte genervt und schüttelte den Kopf. "He didn't do anything to you.", meinte ich verwirrt, allerdings fragte ich geschockt "Or did he do so?" Der Gedanke, dass Jace auch noch Luke irgendetwas getan hatte bracht mich fast auf die Palme. Allerdings wechselte Luke relativ schnell das Thema und lief in die Küche. Ich verdehte die Augen als er nach Bier fragte. "That's typically male.", meinte ich und grinste, dann folgte ich ihm. Er fand die Bierdosen und reichte mir eine nachdem er mich gelobt hatte. "Well,", meinte ich lächelnd."You influenced me." Bevor ich mit Luke zusammen war hatte ich eigentlich nie etwas getrunken, jedenfalls nicht viel. Auf seine Bemerkung hin zog ich nur die Augenbrauen hoch und meinte "Don't call him a bastard.", dann prostete ich ihm zu.
Bei seinem Satz musste ich grinsen. Warum war mir klar, dass er so etwas sagen würde. "Not everybody is as hot and cool as you.", meinte ich und lachte. Aber irgendwie war Luke schon um weiten ein besserer Freund als Jace. Die Vorstellung, dass Jace in ein paar Monaten hier neben mir stände war echt absurd.

"He didn't do anything to you." "That's not the point", entgegnete ich barsch. "Or did he do so?" "Joyce, listen, he is hurting you constantly, - that's enough."
Ich checkte echt nicht, wieso die Brünette in Sachen Jace so schwer von Begriff war. Ihre folgenden Versuche ihren Ex Freund in Schutz zu nehmen, ignorierte ich, weil mir das hier echt zu blöd war. Vielleicht war Joyce wirklich masochistisch veranlagt und ich hatte es nur jahrelang nicht gemerkt. Möglicherweise brauchte sie diese Schläge, um sich lebendig zu fühlen. Das wäre zwar verdammt krank, aber es gab nichts, was es nicht gab.
"Not everybody is as hot and cool as you", meinte die Brünette schließlich lachend. Das Gespräch nahm wieder eine Wendung, die mir gefiel. "Such a shame", murmelte ich und es gelang mir dabei erstaunlich ernst zu klingen. Wenig später zeichnete sich jedoch ein Grinsen auf meinen Lippen. Ich nahm einen großen Schluck Bier und stieß danach ein zufriedenes "Aaaah" aus.
"So what we're gonna do now?" Mein Blick blieb erwartungsvoll in Joyce' Augen hängen. Sie war jetzt wieder zu haben, - mehr oder weniger. Das wurde mir plötzlich bewusst und irgendwie war es eine neue Situation. Zwar waren wir schon lange befreundet, aber ehe sie mit Jace zusammen gekommen war, hatten wir es nie geschafft, völlig voneinander los zu kommen. Wir waren immer mal wieder im Bett gelandet und obwohl eine Beziehung für mich nicht in Frage gekommen war, war es trotzdem irgendwie scheiße gewesen, sie auf dieser tieferen Ebene an einen anderen zu verlieren.
Ich fuhr mir stumm seufzend mit der rechten Hand durch die Haare. Wieso dachte ich jetzt über so was nach? Immerhin war ich nicht mit der Absicht hieher gekommen, meine Ex zurück zu gewinnen.

"But it's me and not you. ", erwiderte ich bloß. Irgendwie war es doof. Ich hatte immerhin schon genug durchgemacht, warum rieben mir dann nochmal alle unter die Nase wie scheiße er gewesen war?
Er meinte es wäre eine Schande und ich war kurz davor los zu prusten. Doch ich riss mich zusammen und meinte "Yes, it's terrible, isn't it?", meinte ich und seufzte schwer. "Everytime I see a Boy and I think 'Oh Luke is so much hotter." Ich grinste, und auch er konnte nicht länger Ernst bleiben. Luke genoss sein Bier und ich meinte nur "Beer Freak.", bevor ich mich seiner Frage widmete. "I do everything you want me to do.", lautete meine Antwort und ich setzte mich auf die Arbeitsplatte in der Küche. Ich saß gerne hier oben, war eigentlich relativ gemütlich, wenn man grad nichts zu tun hatte. Außerdem war ich jetzt genau auf Lukes Höhe und musste nicht mehr leicht hoch schauen. "So, you choose." Mir war es echt eigentlich egal, eben wollte ich noch zum Sport gehen, jetzt hatte ich irgendwie Lust zu chillen. Obwohl Bewegung auch ganz cool war. Naja, Luke würde sowieso entscheiden, also brauchte ich mir gar keine Gedanken darüber zu machen.

Joyce stand kurz vor einem Lachkrampf, das sah ich ihr sofort an. "Yes, it's terrible, isn't it?" Ihr breites Grinsen verriet sie. "I knew you would understand ...", führte ich unser Spiel ebenfalls grinsend weiter. "Everytime I see a Boy and I think 'Oh Luke is so much hotter." Okay, jetzt konnte ich echt nicht mehr. Ich brach in schallendes Gelächter aus und hielt mir den krampfenden Bauch. "Hard life, Joyci, hard life ...", seufzte ich gespielt theatralisch als ich mich wieder etwas gefangen hatte und sah sie an. Sie war so winzig, aber verdammt heiß. Ich musste mir nicht immer wieder in Erinnerung rufen, was ich damals so anziehend an ihr gefunden hatte, - Ich musste sie bloß ansehen, ihre Stimme hören und über ihre behinderten Witze lachen. Sie redete wie ein Kerl, aber sie konnte auch extrem weiblich sein. Okay, das war jetzt echt verrückt. Ich stand nicht auf sie. Null, nada, niente.
"I do everything you want me to do", rissen mich ihre Worte aus den Gedanken und bei dem, was gerade in meinem Kopf vorgegangen war, klangen diese Worte für mich jetzt echt zweideutig.
"Eh ...", stammelte ich und versuchte mich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren. "So, you choose." Erwartungvolle, große braune Augen starrten mich an. Sie hatte sich auf die Arbeitsplatte gesetzt, - war aber immer noch kleiner als ich. Poor life.
"Watch TV, go out and drink more than we should do ... or just hanging around in your bed." Zum Ende hin konnte ich mir ein breites Grinsen nicht verkneifen.

Ach Gottchen, wir zwei waren echt wahnsinnig witzig. Mit ihm konnte man echt immer lachen und ich liebte es einfach. Luke brach in einen Lachanfall aus, und auch ich konnte mich kaum hoch auf der Arbeitsplatte halten. Er meinte theatralisch, dass es ein hartes Leben wäre und ich nickte, als ich gerade mal nicht lachen musste. "Yes, feel a bit pity for your Joyci.", meinte ich und grinste. Your Joyci klang fast so als hätten wir eine Beziehung. Die kleine und der hübsche. Eigentlich konnte ich es mir gut vorstellen. Aber dann dachte ich an Levin. Und an Pascale. Warum waren mir auf einmal alle drei so wichtig? Ich kapierte es echt nicht. Vorher war alles okay, wir waren nur befreundet, und jetzt brachten sie mein komplettes Leben durcheinander. Schlimm, grauenhaft, wirklich. Aber ich musste mich von Levin fernhalten. Ich wusste wie sehr Jace ihn hasste. Und ich wollte kein Risiko eingehen. Pascale kannte ich noch nicht so lange, außerdem hatte ich hier einen echt heißen Typen vor mir. Und er sah wirklich gut aus. Genau wie damals, als er noch der jenige gewesen war, mit dem ich viele Naächte gemeinsam verbrachte.
Scheinbar schien er ein wenig das selbe zu denken wie ich, denn meine Frage schien ihn etwas aus dem Konzept zu bringen. Ich rutschte von der Arbeitsplatte herunter und ging auf ihn zu, dann legte ich meine Arme um ihn, und meinen Kopf an seine Brust. Schließlich sah ich ihm in die Augen und flüsterte "I miss you, Luke." Wie sehr wünschte ich es mir,die Zeit mit Jace ungeschehen machen zu können.
Luke schlug ein paar Sachen vor. "You know, that I can't Drink more Alcohol than I should." Manchmal verfluchte ich das. Ab und zu würde ich echt gerne abschalten können, aber dann könnte ich definitiv nicht mehr meinen Traum erleben. Bei seiner letzten Bemerkung grinste er, wobei ich die Idee gar nicht mal so schlecht fand. Einfach im Bett liegen und chillen. Geil. Ich zog meine Jacke aus und ließ sie auf den Boden fallen. Man sah dadurch zwar meine blauen Arme, aber ich hatte Grad keine Lust mehr auf diese Jacke. Ich ging vor ins Wohnzimmer und blickte ihn wieder ab. "Whatever you want.", meinte ich erneut und lächelte ihn an.

Joyce rutschte von der Arbeitsplatte runter und kam zu mir rüber. Sie legte ihre Arme um meinen Hals und lehnte den Kopf an meine Brust. Ich hielt für eine Sekunde den Atem an. Was ging denn jetzt ab?
"I miss you, Luke", murmelte sie plötzlich und blickte dabei aus unschuldigen Augen zu mir hoch. Ich kam gerade echt nicht mehr klar. Vor ungefähr einer Woche hatte ich Emily kennengelernt und nicht mehr das Gefühl verspürt, mich auszutoben, obwohl Emily mir nicht das gab, was ich wollte. Und jetzt stand ich hier mit meiner Ex Freundin und hätte sie am liebsten über meine Schulter geworfen und ins Schlafzimmer getragen.
Ich schüttelte den Kopf, um meine Gedanken loszuwerden. Wieder mal ... Ich entgegnete nichts darauf, dass sie mich vermisste. Offen gestanden hatte ich Joyce die letzten Wochen auch nicht vermisst. Sie war erst jetzt präsent, wo sie vor mir stand. Keine Ahnung, ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen war. Sowieso: Zeichen wofür?
In meinem Kopf lief echt eine kranke Show ab. Ich hatte doch noch gar nicht genug Bier dafür getrunken ...
"You know, that I can't Drink more Alcohol than I should." Vorschlag Nummer 2: abgelehnt. Joyce lief los in Richtung Wohnzimmer, wobei sie ihre Jacke auszog und achtlos auf den Boden fallen ließ. Ich rümpfte die Nase. Vorschlag Nummer 1: abgelehnt?
"Whatever you want", wiederholte sie erneut. Ich fuhr mir nervös durch die Haare, trat einen Schritt auf sie zu und griff nach ihrem Arm. Der, der weniger mit blauen Flecken übersät war. Der Moment sich zu entscheiden, was man tat, war der Schlimmste. Alles danach ging wie von selbst. Ich war mittlerweile routiniert. Selbst wenn sie mich zurück wies ... so what. Das hatte ich schon oft genug erlebt und das Leben war immer weiter gegangen.
Ich beugte mich zu ihr runter, legte meine Handflächen an ihr Kinn, um es leicht anzuheben. "So you know what I want...", murmelte ich schon mehr oder weniger in Trance und legte meine Lippen auf ihre.

Eigentlich war es mir egal, dass er nichts auf mein 'I miss you', geantwortet hatte. Okay, eine kleine Reaktion wäre ganz süß gewesen, aber ich selbst hätte wahrscheinlich nicht anders reagiert. Immerhin hatte ich das nicht mal bewusst sagen wollen, aber irgendwie hatte ich es dann doch gemacht. Warum auch immer, es musste raus. Normalerweise hatte ich mich herzlich wenig um Luke gekümmert, seit ich Jace hatte, also natürlich hatten wir mal Sms geschrieben und so, aber halt so richtig an ihn gedacht hatte ich nie. Oder? Nein eigentlich nicht. Erst jetzt, wo er hier neben mir stand, wusste ich, was ich alles aufgegeben hatte und mir wurde bewusst, dass ich ihn wirklich vermisste. Ob ich ihn zurück haben wollte war eine andere Frage. Und ob er mich nehmen würde erst Recht.
Ich stand im Wohnzimmer und blickte ihn an, als er schließlich näher kam. Er griff nach meinem Arm, was meinen Herzschlag verdoppelte und auch meinen Atem deutlich schneller werden ließ, und sagte schließlich, ich würde wissen, was er wollte. "Watch TV?", schlug ich ironischer Weise leise lachend vor, als er seine Handflächen an mein Kinn legte und es leicht anhob. Dann berüherten seine Lippen meine. Ich erwiderte den Kuss und öffnete leicht meine Lippen. Der letzte Junge den ich hier geküsst hatte, war Levin, und schon wieder regierte er meine Gedanken. Ich musste ihn wirklich vergessen. Also konzentrierte ich mich wieder auf Luke und legte meine Hände in seinen Nacken, wozu ich mich auf Zehnspitzen stellte, allerdings ohne den Kuss dabei zu unterbrechen.

Joyce atmete hörbar schneller. "Watch TV?", murmelte sie und lachte dabei kurz. Ich verdrehte die Augen. "Yeah, of course", erwiderte ich breit grinsend als ich meine Lippen kurzzeitig von ihr löste. Ich ließ meine rechten Hand ihren Rücken hinab wandern, bis ich ihren Po erreichte. Dort drückte kurz fester zu und grinste in einen der Küsse hinein. "Seems as if you changed in no way..." Klar wusste ich noch, wie sich Joyce Hintern angefühlt hatte. Wäre ein Faulpat gewesen, wenn nicht. Meine Hände suchten sich behutsam einen Weg unter das pinke Shirt. Ich unterbrach den Kuss, legte meine Lippen stattdessen für den Hauch einer Sekunde auf den Übergang von Hals zu Schulter und griff mit den Fingern nach dem Saum des Shirts, um es Joyce schließlich auszuziehen.
Blitzschnell warf ich sie laut lachend über meine Schulter und spazierte Richtung Schlafzimmer. Dort angekommen platzierte ich sie fast zaghaft auf dem Bett. Wahrscheinlich eine Angewohnheit von früher. Ich ging mit Joyce grundsätzlich behutsam um und legte in alle Berührungen ein anderes Gefühl als ich es sonst tat. In der Regel stand für mich nur meine Lust im Vordergrund, aber das hier war Joyce. Sie war es immer gewesen. Ich konnte unmöglich riskieren, dass sie sich für den Hauch einer Sekunde unwohl in meinen Armen fühlte.
Jetzt stützte ich mich mit den Händen links und rechts von ihr, ab und küsste sie leidenschaftlich, beinah stürmisch. "If there's anything you're not confirm to... let me know", flüsterte ich ihr zu und legte mich vorsichtig mit der Hälfte meines Gewichtes auf ihr ab, ehe ich mir selbst das Shirt über den Kopf gezogen hatte. Obwohl sie noch ihren BH trug, spürte ich ihre nackte Haut auf meiner und wäre es nicht Joyce gewesen, hätte ich ihr innerhalb weniger Sekunden die restlichen Kleider vom Leib geritten und mich auf sie geschmissen. Klang pervers ... ja, war es auch.

Ich lächelte nur, als er mir ironisch zustimmte und die Augen verdrehte, denn ich hatte keine Lust, unsere Küsse zu unterbrechen, die immer leidenschaftlicher und länger wurden. Seine Hand wanderte immer weiter nach unten, und als sie meinen Hintern erreichte musste ich leicht grinsen. Immer noch der selbe Luke wie damals. Scheinbar hatte er gerade fast das gleiche Gedacht, mit dem Unterschied, dass er es aussprach. Ich flüsterte nur "Probably I did.", zwischen mehreren Küssen, als er schließlich seine Hand unter meinem Oberteil hatte und es mir auszog. In BH und Jeans trug er mich zum Bett, wo er mich sanft ablegte und sofort weiter küsste. Alles war so vertraut, aber doch hatte ich es vermisst, und es schien mir eine Ewigkeit her zu sein, als wir uns das letzte Mal so behandelt haben. Ich bevorzugte definitiv Luke als Jace, aber irgendwie wusste ich jetzt schon, dass trotzdem aus uns beiden nichts langfristiges werden würde. Aber im Moment ging mir das herzlichst sonst wo vorbei. Nachdem er sein Shirt ausgezogen hatte spürte ich seine Haut auf meiner und antwortete ihm "Don't worry.", wobei ich leicht lächeln musste. Meine Jeans landete irgendwo auf dem Boden, wo war mir gerade egal, da ich voll und ganz mit Lukes Lippen beschäftigt war. Mein BH folgte bald darauf der Jeans, und ich genoss die Zärtlichkeit, mit der Luke meine nackte Haut berüherte. Nachdem ich ihm schließlich den Gürtel geöffnet und die Hose ausgezogen hatte, besaßen wir beide nur noch ein Kleidungsstück, doch ich war mir sicher dass auch diese bald den Weg zum Boden finden würden.

Wie schon erwartet hatte ich wenige Zeit gar nichts mehr an, und spürte, wie Luke immer wilder wurde, ebenso wie ich. Es gab so gut wie keinen Moment, in dem meine Lippen nicht mit Luke beschäftigt waren. Schließlich entledigte ich ihn auch seiner Boxershorts,  und wir waren beide komplett nackt, wie schon öfters zuvor. Ich bestaunte wieder seinen Körper, ich hatte echt Glück mit Luke, denn nicht jeder hatte so einen durchtrainierten Körper wie er. An Levin musste ich mit jedem Kuss weniger denken, aber trotzdem blieb er in meinen Gedanken hängen. Aber, hey, Luke war gerade nur für den Moment, ich konnte mein Gewissen ruhig mal ausschalten, was ich dann auch mehr oder weniger schaffte.
Düppdidüpp...
Erschöpft, aber zugleich zufrieden atmete ich auf und spürte Lukes Körper noch immer auf meinem. Das war einfach unbeschreiblich gewesen, einfach wow. Genau wie damals, wenn nicht sogar noch besser. Während er von mir runter rollte, meinte er, wir könnten es nochmal wiederholen. Auf der einen Seite ja,  auf der anderen nein. Aber ich wäre nicht ich, wenn ich ihm das sagen würde. Also rollte ich mich auf den  Bauch und stützte mich mit einem Ellbogen auf der Matratze ab, während ich mit meinem anderen Finger über Lukes Bauch strich. "Oh yes. It was perfect." Offensichtlich hatte Luke es auch nicht gerade schlecht gefunden, da er ziemlich zufrieden grinste.

Joyce rollt sich auf den Bauch. Ich beobachte sie aus dem Augenwinkel und lasse sie zufrieden gewähren, meinen Oberkörper zu streicheln. „Oh yes, it was perfect“, murmelt sie. Das größte Kompliment, das ein Mann bekommen kann oder? Aber mal davon abgesehen, grundsätzlich brauche ich in dieser Hinsicht keine Bestätigung mehr.
Ich gähne und strecke dabei die Arme in die Luft. „It's late, Joyci, I should go“, sage ich mit einem Blick aus dem Fenster. Mittlerweile dämmert es und ich vermute, dass es 8 oder 9 Uhr ist.
Ich richte mich auf, stoße mich vom Bett und beginne damit durchs Zimmer zu wandern, um meine Klamotten wieder einzusammeln und anzuziehen. Mit halb offener Hose drehe ich mich nochmal zu der Brünetten.
„Saturday there's a party at the lake. Do you wanna join me?“, frage ich sie mit einem Lächeln und schließe die Hose mit einem Ruck. „I'll pick you up at half past nine“, informiere ich sie, nachdem sie zugesagt hat und ziehe mir noch mein Shirt über den Kopf. Mit einer flüchtigen Handbewegung bringe ich meine Haare in Form und verabschiede mich dann mit einer Umarmung von Joyce, die noch immer halb nackt ist. Mhhmm, so muss das sein.